: Sabine Klotzhügel
Die Drei-Fragezeichen-Hörspiele heißen ab sofort „Die Drei“. Unter dem Namensstreit leiden vor allem die Fans
Schlechte Nachrichten für Hörspielfreunde: Justus Jonas und seine Detektivkollegen der legendären Europa-Reihe „Die drei Fragezeichen“ verlieren ihren Namen. Grund ist ein langwieriger Rechtsstreit zwischen dem Kosmos-Verlag und der Sony BMG-Tochter Europa über die Lizenzen für den Originaltext.
Bislang bezog Europa die Lizenzen von Kosmos und vertonte die deutschen Versionen der „Three investigators“-Bücher – 120 Folgen seit 1979. „Treuwidrig“, wie es in einer Stellungnahme von Kosmos heißt, beschaffte sich Europa zuletzt Veröffentlichungsrechte an zehn Bänden der „Drei Fragezeichen“ von den Erben des Miturhebers Robert Arthur. Daraus erhebt Sony BMG den Alleinanspruch auf die Fortschreibung der Serie. Dieser Zwist sorgte dafür, dass seit zwei Jahren kein neues Hörspiel produziert worden ist.
Vor allem die Ungeduld der Fans hat Sony jetzt veranlasst, die Reihe als „Die Drei“ fortzusetzen – mit den Namen aus dem US-Original. Und hat den Fans damit keinen Gefallen getan. Der erste Detektiv Justus Jonas heißt plötzlich Jupiter Jones, Peter Shaw muss sich mit der Verlängerung seines Nachnamens zu Crenshaw herumärgern. Für die Fans ist das in etwa so, als würde man Bibi Blocksberg in Sabine Klotzhügel und Benjamin Blümchen in Bernhard Bäumchen umbenennen. Einzig Rechercheur Bob Andrews darf seinen Namen behalten.
Und so ist dann auch der Tenor der Fans auf www.rocky-beach.com, dem Portal für Freunde der drei Schlaumeier, klar und deutlich: Wir wollen unsere Drei Fragezeichen zurück! Denn wenn Fans wie „Spike Nealy“ die neuen Folgen „zum Davonlaufen“ finden, dann muss dieser „spezial gelagerte Sonderfall“, um Justus Jonas zu zitieren, anders gelöst werden.
DANIEL MÜLLER
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