Braune Brühe vermiest das Tourismusgeschäft

SPREE Spätfolgen des Kohleabbaus: Wasserverschmutzung wird zunehmen

Die Spree könnte sich demnächst noch stärker braun verfärben als bisher. Der Grund ist die notwendige Generalsanierung der 50 Jahre alten Talsperre in Spremberg (Spree-Neiße), wie Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) auf eine parlamentarische Anfrage der CDU erklärte. Das Bauwerk verhindert das Weiterfließen von Eisenocker, das durch den Grundwasseranstieg aus alten Tagebauen gegenwärtig die Flüsse in der Lausitz belastet. Während der Sanierungsmaßnahmen werde möglicherweise Eisenocker auch in die Spree unterhalb der Talsperre gelangen, sagte Tack.

Abhängig von Dauer und Konzentration der Eisenbelastung könnten Kleinstorganismen, Fischbrut und Unterwasserpflanzen geschädigt werden. Nach Abschluss der Arbeiten im Dezember 2014 könne aber wieder eine Eisenkonzentration von weniger als zwei Milligramm pro Liter im Ablauf der Talsperre eingehalten werden.

Die CDU warnte vor einem „Eisendurchbruch“ nach Cottbus und in das Biosphärenreservat Spreewald. Dieser sei vorprogrammiert, wenn sich durch das geringere Stauvolumen die Aufenthaltszeit des Wassers verkürze und dadurch das Rückhaltevermögen der Talsperre sinke.

Der Grundwasseranstieg aus alten Tagebauen in der Lausitz belastet die Flüsse in der Region mit Eisenocker. Dies ist eine Folge der Stilllegung von Tagebauen. Als sie in Betrieb waren, wurde das Grundwasser abgepumpt. Mit dem Ende des Abbaus steigt es wieder an und spült Eisenhydroxid aus dem Boden in die Flüsse. Auch der Tourismus im beliebten Spreewald leidet unter dem Phänomen. (dpa)