Verdacht ausgeweitet

Staatsanwaltschaft Wuppertal prüft Korruptionsvorwürfe gegen Mitarbeiter von GEZ und zwei Versicherern

KÖLN/AACHEN dpa ■ Im Zuge der Ermittlungen der Wuppertaler Staatsanwaltschaft gegen eine nordrhein-westfälische EDV-Firma sind auch Privaträume des AMB-Generali-Chefs Walter Thießen und Büros des Versicherers DEVK durchsucht worden. In beiden Fällen soll der Verkäufer einer Wuppertaler Computerfirma versucht haben, sich mit Geschenken und Bordellbesuchen große Aufträge für Computer und Software zu sichern. Die Beschuldigten bestreiten alle Vorwürfe.

Bereits vorher waren Bestechungsvorwürfe gegen den Geschäftsführer der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) Hans Buchholz, bekannt geworden. Der GEZ-Verwaltungsrat lehnte gestern personalrechtliche Schritte gegen Buchholz ab. Sein Anwalt teilte dem Express mit, dass er den Verkäufer der Computerfirma wegen Verleumdung anzeigen werde. Der Verkäufer behaupte, dass er zwei Besuche von Buchholz in der Kölner Bar „Kokett“ finanziert habe. Diese Behauptung sei „frei erfunden“, schrieb der Anwalt Norbert Gatzweiler. Gegen Buchholz bestehe außerdem nur ein so genannter Anfangsverdacht. Die GEZ mit Sitz in Köln zieht die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein.

Im Fall der AMB Generali untersucht die Staatsanwaltschaft, ob zwei Mitarbeiter mit Geschenken in Form eines wertvollen Brieföffners und eines Bestecks sowie mit einem Bordellbesuch bestochen wurden. Das Unternehmen bestätigte, dass Geschäfts und Privaträume von Thießen und eines weiteren Unternehmensangehörigen durchsucht worden seien. Auch DEVK bestätigte Durchsuchungen.