Hoffnung für ISE

Automobilzulieferer ISE hat Kontakt zu Investoren. Konzern hofft, Insolvenz abwenden zu können

KÖLN/BERGNEUSTADT dpa ■ Der von der Insolvenz bedrohte Automobilzulieferer ISE hat Kontakt zu möglichen Investoren. Dies sagte gestern Unternehmenssprecher Holger Voskuhl. Namen nannte er nicht. Zwei Unternehmen der in Bergneustadt ansässigen ISE-Gruppe hatten am Montag Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, ein drittes schon im November (taz berichtete). „Einige Gespräche mit potenziellen Investoren hatten schon vor der Antragstellung begonnen, diese werden jetzt fortgeführt“, sagte Voskuhl.

Zudem seien Kontakte zu Lieferanten, Kunden und der Politik geknüpft worden. Laut dem Insolvenzverwalter Christopher Seagon haben der Erhalt des Unternehmens und die Arbeitsplatzsicherung bei den Gesprächen „besonders hohe Priorität“. Wichtige Kunden hätten ihre Unterstützung zugesichert. Auch die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) hat bereits Hilfe zugesagt. Die Rheinische Post berichtete, die US-Beteiligungsgesellschaft Cerberus denke über einen Einstieg bei ISE nach.

ISE ist der größte Arbeitgeber der Region. Die Gruppe, zu deren Kunden namhafte Automobilhersteller gehören, sei „relativ schnell gewachsen“, sagte der Auto-Experte und Professor an der Fachhochschule Gelsenkirchen, Ferdinand Dudenhöffer, gestern.

Nach Angaben der IG Metall sind bei dem Zulieferer mit Hauptsitz in Bergneustadt insgesamt fast 4.000 Arbeitsplätze in Gefahr. Davon seien rund 3.000 Jobs im Oberbergischen Land nahe Köln betroffen, sagte Norbert Kemper als IG-Metall-Chef der Region.