Elfenbeinküste: Run auf Banken, UNO rüstet auf

ABIDJAN rtr/afp/taz | Nach der angekündigten Schließung der wichtigsten Banken in der Elfenbeinküste haben sich gestern lange Schlangen vor Bankfilialen in der ivorischen Metropole Abidjan gebildet. Seit Montag haben fünf internationale Banken ihre Arbeit in dem Krisenland eingestellt, weil der Zahlungsverkehr mit der Westafrikanischen Zentralbank (BCEAO) nicht mehr funktioniert. Die BCEAO hatte im Januar die Zeichnungsrechte des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo, der sich trotz Wahlniederlage an die Macht klammert, an den Wahlsieger Alassane Ouattara übertragen, der in einem Hotel in Abidjan residiert und nicht regieren kann. Gbagbo hatte daraufhin die BCEAO-Bargeldbestände in Abidjan beschlagnahmt. Mehrere Bankhäuser erklärten diese Woche, sie hätten kein Bargeld mehr, um Schecks einzulösen und Auszahlungen vorzunehmen. Gbagbo und sein Regime stehen unter internationalen Sanktionen.

Der UN-Sicherheitsrat verlängerte derweil am Mittwoch die Verstärkung der UN-Mission in der Elfenbeinküste (Unoci) durch Blauhelmsoldaten aus Liberia auf bis zu 11.500 Mann. Neu ist die Entsendung einer Luftlandeeinheit mit Transport- und Kampfhubschraubern.