Lärm bleibt Lärm

FLUGLÄRM Deutsche Flugsicherung: Längerer Landeanflug kein Mittel zur Lärmreduktion

„Wir können den Fluglärm nicht reduzieren, wir können ihn nur anders verteilen“

Axel Raab, Deutsche Flugsicherung

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) macht betroffenen Anwohnern wenig Hoffnung, dass es rund um den Hamburger Flughafen künftig leiser wird. „Wir als DFS können die Menge an Flugbewegungen und damit den Fluglärm im Bereich des Endanfluges nicht reduzieren“, erklärte Sprecher Axel Raab am Dienstag in einer Mitteilung. „Wir können ihn nur anders verteilen, schaffen damit aber neue Betroffenheiten.“ Man müsse sich im Klaren sein, dass bei längeren Anflügen der Lärm nur verschoben werde. Hintergrund ist ein Zehn-Punkte-Plan, den der Umweltausschusses der Bürgerschaft beschlossen hatte.

Danach sollen verkürzte Landeanflüge, die von den Fluglotsen mit weniger als zehn Seemeilen (18,5 Kilometer) auf den Endanflug eingefädelt werden, in der Regel nicht mehr genehmigt werden. Außerdem sollen leisere Flugzeuge eingesetzt und lärmabhängige Landeentgelte geprüft werden. Der Beschluss fiel einstimmig, lediglich die Linke enthielt sich. Bis Ende Oktober sollen die zuständigen Behörden gemeinsam mit Flughafen, Flugsicherung und Fluglärmschutzkommission einen Zwischenbericht vorlegen.

Die Möglichkeit, ein Flugzeug kürzer auf den Endanflug zu führen, sei ein wichtiges Mittel, den Flugverkehr sicher und flüssig abwickeln zu können, betonte die DFS. Darüber hinaus verschiebe sich bei längeren Anflügen der Lärm lediglich. „Die Belastung für Orte unterhalb des Endanflugs wird damit auf der gesamten Länge erhöht. Werden einzelne Anflüge kürzer genommen, wird der Lärm mehr verteilt“, hieß es. „Dies ist eine Grundsatzfrage, der sich die Gemeinden stellen müssen.“  (dpa)