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KRUZIFIXSTREIT IM BRANDENBURGER LANDTAGDarf Jesus hängen bleiben?

Im brandenburgischen Landtag ist ein Streit über ein Kruzifix im Parlamentsgebäude entbrannt. Die Fraktion der Regierungspartei Die Linke habe beantragt, das Kreuz in einem Raum der CDU-Fraktion aus Gründen weltanschaulicher Neutralität abzuhängen, wenn dort Landtagsausschüsse tagen, berichten die Potsdamer Neuesten Nachrichten. Mit Parteisymbolen werde bereits so verfahren, wenn Parteiräume von fraktionsübergreifenden Gremien wie der Enquete-Kommission genutzt werden.

Ein Abgeordneter jüdischen Glaubens aus der Linksfraktion hatte dem Bericht zufolge zuvor erklärt, er werde weitere Ausschusssitzungen unter dem Kreuz nicht akzeptieren. Dies habe zu einem Eklat im Wissenschaftsausschuss geführt. Die CDU-Opposition lehne den Vorstoß der Linkspartei auch weiterhin ab und betrachte das Kreuz anders als die Linkspartei als „Zeichen der Toleranz“ und nicht als Missionierungssymbol, hieß es weiter.

Er akzeptiere auch die jüdische Kopfbedeckung des Linkspartei-Abgeordneten, der das Kreuz kritisiere, erklärte dem Bericht zufolge CDU-Vize-Fraktionschef Michael Schierack. „Ich würde auch akzeptieren, wenn eine Abgeordnete mit Kopftuch auftritt.“ Wer für sich Toleranz in Anspruch nehme, müsse sie auch anderen zubilligen. Schierack selbst sei bereits zu Schulzeiten in der DDR gezwungen worden, ein Kreuz abzunehmen. Dies werde er sich allerdings nicht mehr gefallen lassen, so der Abgeordnete. (epd)

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