Absturz vermeidbar

Architekt von Gerkan: Bahn hat am Hauptbahnhof Haltevorrichtungen für Stahlträger weggelassen

Der Absturz eines Stahlträgers von der Fassade des Hauptbahnhofs hätte nach Worten des Architekten Meinhard von Gerkan mit ursprünglich geplanten Haltevorrichtungen vermieden werden können. Die Sicherungsschienen wurden aber „unter der Regie der Bahn bei der weiteren Ausführung weggelassen“, sagte Gerkan gestern nach einer Sitzung des Bundestagsverkehrsausschusses. Eine geplante „seitliche Führung“ hätte verhindert, dass Teile abrutschen können, wie dies bei Orkan „Kyrill“ am 18. Januar passiert war. Die Bahn wies Schuldzuweisungen des Architekten entschieden zurück. Im Streit um das Milliardenprojekt soll heute Bahnchef Hartmut Mehdorn in den Haushaltsausschuss des Parlaments kommen.

Durch die Orkanböen hatte sich ein tonnenschwerer Träger der Stahlkonstruktion gelöst und war auf eine Treppe gestürzt. Verletzt wurde niemand. Die Stahlteile der Fassade sind nachträglich gesichert worden, um die 1 Milliarde Euro teure Station sturmfest zu machen. Durch den Orkan war erst bekannt geworden, dass über 100 waagerechte Stahlträger nicht befestigt waren, sondern lose auf Verstrebungen lagerten. Bahn-Vorstandsmitglied Otto Wiesheu sagte, bei jedem Bau gebe es Änderungen. Die Konstruktion sei geprüft und behördlich abgenommen worden. dpa