Angst vor der Klinke

Ganz schlimm: der brutale Norovirus! Er wird uns alle töten – wenn wir uns nicht rechtzeitig desinfizieren!

Heute schon desinfiziert? Warum nicht? Das Norovirus ist auf dem Vormarsch, Angst, Schrecken und Diarrhöe verbreitend!

Die humane Norovirus-Spezies, ehemals als Norwalk-Like-Virus bezeichnet, hat seinen Weg bereits auf die Seite 1 der Bild-Zeitung gefunden und die „Tagesschau“ kontaminiert. Es ist – oh Graus! – in aller Munde: Die Übertragung des abrupt Durchfall und Erbrechen auslösenden Virus geht ziemlich schnell. Sie erfolgt von Mensch zu Mensch über eine Kontakt- oder Schmierinfektion.

Nachdem die Viren über die Fäkalien oder Speichel den Körper des Infizierten verlassen haben, finden sie ihren Weg zum nächsten Opfer auch über kontaminierte Getränke, Speisen und Gegenstände (auch Toilettenbrillen). Das Schlimmste an der Hysterie um das Virus ist jedoch nicht der Krankheitsverlauf – bei Menschen mit intaktem Immunsystem klingen die unangenehmen Symptome nach zwei Tagen wieder ab –, sondern die Nebenwirkung der Paranoia.

Orte der gesellschaftlichen Zusammenkunft werden für sensiblere Naturen zu Brutstätten des Horrors. Bloß nicht die Haltegriffe im Bus berühren, Klinken nur mit dem Ärmel öffnen, stets ausreichend Desinfektionsmittel mit sich führen.

Neurotiker können sich mit Hilfe des Norovirus schon mal auf die kommenden Panikwellen eingrooven: In einem ungarischen Kaff wurde eine an Vogelgrippe verendete Ente entdeckt. Und die alljährliche Grippewelle steht, wenngleich etwas verspätet, auch noch vor der Tür. Desinzieren Sie sich! MRE