Keltisches Erbe und spanisches Feuer
: Carlos Núñez

Ein Spanier, der keltische Musik spielt? Klar, denn Galizien, ganz im Nordwesten der iberischen Halbinsel, ist nun einmal eine keltische Enklave. Der Unterschied? „Wie die Iren, Schotten und Bretonen spielen auch wir Galizier keltische Musik, doch mit spanischer Leidenschaft und Temperament. Das ist unser Markenzeichen“, erklärt Carlos Núñez den Unterschied.

Die herausragende Bedeutung von Núñez für die Erneuerung der galizischen Folkmusik liegt in seinen musikalischen Entdeckungsreisen auf den Spuren seiner Landsleute. Er spürt kulturelle Wege wieder auf, die vor langer Zeit vergessen wurden und haucht ihnen neues Leben ein. Er baut musikalische Brücken zwischen verschiedenen Regionen und deren musikalischen Stilen und wurde dafür 2005 in seiner Heimat mit der renommierten Auszeichnung „Weltmusiker des Jahres“ geehrt.

Doch auch international machte er nachhaltig auf sich aufmerksam, so zum Beispiel durch seinen Soundtrack zum Oscar-prämierten spanischen Film „Das Meer in mir“, durch gemeinsame Auftritte mit Ry Cooder oder den Chefbotschaftern der irischen Musik, den legendären „Chieftains“.

Diese Bandbreite spiegelt sich in seinem musikalischen Schaffen wider, indem sich neben Irischem und Galizischem Elemente von Flamenco, Rumba, Techno, Rock und arabische Einflüssen zu einem wahren Worldmix vereinen, dessen keltische Wurzeln aber durchweg spürbar bleiben.

Mittwoch, 20 Uhr, Glocke