Unbehelligtes Wohlfühlen

■ Little Axe zelebrierten warmes Zusammensein im Mojo

Unten von der Bühne wippten sich ein paar gediegen ausgelassene beautiful people, Plattenfirmenmitarbeiter und Wertkonservative, die ihrem Geschmack etwas Gutes tun wollten. Zum Feierabend delektierten sich die zu einem sanften Schwof Willigen an dem exquisiten Soul von Little Axe. Oben Doo-Wop-Gesang, schmelzig tremolierende Harmoniestimmen, unten zwei Bässe für Dub-Atmosphäre.

Little Axe spielten Musik, die gut sein wollte. Darauf stimmte sich der ganze Mojo Club ein, es ging ums Zusammensein, hier, jetzt und mit Leuten, die etwas von Handwerk verstehen. Little Axe suchten oder bauten für die Anwesenden die Nische, in die man sich zum unbehelligten Wohlfühlen reinbegeben konnte. Motto: Wir, Menschen und Musiker, sind klein, also können unsere Lieder kaum über unsere Köpfe wachsen. In einem mit der Eintrittskarte erworbenen Moment der Entwarnung konnten sich die Menschen vor der Bühne mit denen auf der Bühne einig werden. Kein Streß, statt dessen so etwas wie soziale Wärme. Da nich für?

Kristof Schreuf/Foto: jms