piwik no script img

Unbehelligtes Wohlfühlen

■ Little Axe zelebrierten warmes Zusammensein im Mojo

Unten von der Bühne wippten sich ein paar gediegen ausgelassene beautiful people, Plattenfirmenmitarbeiter und Wertkonservative, die ihrem Geschmack etwas Gutes tun wollten. Zum Feierabend delektierten sich die zu einem sanften Schwof Willigen an dem exquisiten Soul von Little Axe. Oben Doo-Wop-Gesang, schmelzig tremolierende Harmoniestimmen, unten zwei Bässe für Dub-Atmosphäre.

Little Axe spielten Musik, die gut sein wollte. Darauf stimmte sich der ganze Mojo Club ein, es ging ums Zusammensein, hier, jetzt und mit Leuten, die etwas von Handwerk verstehen. Little Axe suchten oder bauten für die Anwesenden die Nische, in die man sich zum unbehelligten Wohlfühlen reinbegeben konnte. Motto: Wir, Menschen und Musiker, sind klein, also können unsere Lieder kaum über unsere Köpfe wachsen. In einem mit der Eintrittskarte erworbenen Moment der Entwarnung konnten sich die Menschen vor der Bühne mit denen auf der Bühne einig werden. Kein Streß, statt dessen so etwas wie soziale Wärme. Da nich für?

Kristof Schreuf/Foto: jms

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen