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■ StörzeileBündnisse vom Band

Früher, ach früher, da waren Feindbilder klar, und zu „Bündnissen“ schlossen sich jeweils die Kapitalisten oder die Lohnabhängigen zusammen. Doch ein Merkmal prägt die guten alten Zeiten – im allgemeinen wie auch in diesem Fall: Sie sind unwiederbringlich vorbei.

Und also kann in nie gekannter Penetranz um sich greifen, was früher undenkbar schien: Gegner setzen sich einmütig an runde oder andere Tische und produzieren Bündnisse am laufenden Band – für Arbeit, für Beschäftigung und vor allem zur Rettung der volkswirtschaftlichen Gesundheit. Inhalte, Personenkreis und Ergebnisse ähneln sich von Branche zu Branche wie ein Windei dem anderen.

Zwar mögen viele der Ideen gut sein, aber sie sind schon älteren Datums – was als Hinweis auf ihre Realisierungschance genügen soll.

Bei dieser Gelegenheit sei daher den Inhabern der bestbezahlten Pöstchen in Aufsichtsräten und Verhandlungsrunden ein Vorschlag unterbreitet: Während sie tapfer weiterschmieden an dem einen oder anderen Bündnis, könnten nämlich andere Platz nehmen auf den gerade freien Sesseln. Da wäre dann nur noch über die Ausgestaltung als ABM, Umschulungsplatz oder Teilzeitstelle zu verhandeln. Ein Gewinn ist dabei allemal zu erwarten – an Arbeitsplätzen und politisch sowieso.

Stefanie Winter

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