Brand im Flughafen Düsseldorf durch Baumängel

■ Neben den Schweißern rückt nun die Bauaufsicht ins Visier der Staatsanwälte

Berlin (taz) – Ein Jahr nach der Brandkatastrophe im Düsseldorfer Flughafen ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch gegen die Erbauer der Gebäude. Entgegen der Baugenehmigung von 1974 hatten sie zugelassen, daß brennbare Dämmplatten verwendet wurden. Bei dem durch Schweißarbeiten ausgelösten Brand am 11.April 1996 waren 17 Menschen ums Leben gekommen. Die Sanierung kostet mehrere hundert Millionen Mark. Bislang liefen Ermittlungen nur gegen die beiden Schweißer, einen Subunternehmer und den zuständigen Architekten. Sie hatten zum Beispiel den späteren Brandherd nicht gegen Funkenflug abgesichert. Wer vor 20 Jahren für den Einbau der aluminiumbeschichteten Polystyrol-Dämmplatten verantwortlich war, sei heute schwierig herauszufinden, so Oberstaatsanwalt Jürgen Ruhland gestern in Düsseldorf. Bundesbauminister Klaus Töpfer hatte nach dem Unfall alle Bundesbauten in Bonn untersuchen lassen. Dabei wurden allerhand Mängel festgestellt, so gestern eine Sprecherin – darunter auch im „Langen Eugen“, dem Sitz der Abgeordneten: Decken waren nicht richtig abgedichtet, und Brandschutztüren standen offen.

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