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Kotau vorm schnöden Mammon

■ betr.: „Moral oder Geschäfte“, taz vom 3. 4. 97

Die Volksrepublik China droht – wie üblich – mit der Rücknahme des Airbus-Angebots von 2,5 Milliarden Dollar, wenn die EU es wagen sollte, eine antichinesische Resolution in Genf durchzusetzen. Und natürlich bekommen Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland (übrigens nicht Kinkel, sondern Kohl!) weiche Knie.

Ich nenne das Korruption und Bestechung. Dieses ansonstige Gejammer über Menschenrechtsverletzungen in China (nicht nur betroffen sind Tibeter, Uighuren, Mongolen, sondern auch Chinesen) wird total vergessen, wenn es sich um Geld handelt. Und besonders, wenn China mit viel Geld winkt. Man muß es den modernen chinesischen Kaisern lassen: Sie haben den Kotau im Westen salonfähig gemacht.

„Demokratie“, sagte, von Herodot überliefert, der Kaiser Darius des antiken Persien zu dem Abgesandten aus Athen, „ist per Definition korrupt.“

Wenn die EU eine antichinesische Resolution in Genf nicht verabschiedet, beweist sie diese Feststellung. Michael Alexander, Tibet Infor-

mation Service, Langenfeld

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