CHINA: PROTEST NACH ARABISCHEM VORBILD
: Internetaufruf zu weiteren Aktionen

PEKING | Die unbekannten Organisatoren der Protestbewegung in China haben zu neuen „Spaziergängen“ am nächsten Sonntag aufgerufen. Trotz der massiven Sicherheitsvorkehrungen an diesem Wochenende, die mögliche Proteste in zwei Dutzend Städten sofort im Keim erstickten, hieß es in einer Erklärung im Internet, die Aktionen hätten „unsere anfänglichen Erwartungen bei weitem überstiegen“. Die Organisatoren gaben an, ihre „Jasmin-Bewegung“ habe sich in 100 Städte ausgebreitet, wofür es allerdings keinerlei Bestätigung gab. Wer hinter der über soziale Netzwerke verbreiteten Erklärung steckte, blieb unklar. Chinas Staatsmedien verschwiegen die Zwischenfälle zwischen Sicherheitskräften und ausländischen Journalisten am Sonntag in Peking. Auf der Einkaufsmeile Wangfujing hatte ein massives Aufgebot von Sicherheitskräften geplante Proteste verhindert und einige Journalisten, darunter auch ein Team vom ZDF, vorübergehend festgesetzt. Die Zensur des Internets wurde noch verschärft. In chinesischen Mikroblogs waren Suchwörter wie „Wangfujing“, „Jasmin“ oder „Versammlung“ gesperrt. (dpa)