Fugmann-Heesing bleibt

■ Weggang ist „reines Gerücht“

Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD) hat gestern jegliche Gerüchte um einen Wechsel ihrerseits nach Bonn zurückgewiesen. „Ich bleibe in Berlin. Punkt. Basta.“, sagte sie. Die Berliner Zeitung hatte Spekulationen um einen möglichen Weggang der Sparkommissarin publiziert. Sie solle möglicherweise als Staatssekretärin zum neuen Bundesfinanzminster Hans Eichel (SPD) gehen. Fugmann-Heesings Sprecher Dirk Wildt dazu: „Der Gerüchtestreuer ist unterwegs. Und zu Gerüchten äußern wir uns nicht.“

Tatsächlich wurde gestern aus Bonn bestätigt, daß der derzeitige Staatssekretär Manfred Overhaus im Laufe des Jahres seinen Posten freimachen werde. Weiter ist Fugmann-Heesing mit Bundesfinanzminister Eichel gut bekannt, er holte sie noch in Hessen als Landesfinanzministerin in sein Kabinett. Allerdings konnte man sich in Bonn gestern nicht vorstellen, daß Overhaus' Posten für die Finanzsenatorin attraktiv sein könne. Auch in Berlin hieß es, für Fugmann-Heesing sei ihr jetziger Job weitaus attraktiver, auch wenn das Bundesfinanzministerium bald nach Berlin ziehen wird.

Die SPD beeilte sich gestern, die nicht überall in Stadt und Partei geliebte, aber dafür respektierte Zugfrau der Partei für unverrückbar zu erklären. Im Büro des Spitzenkandidaten Momper hieß es gestern nur: „Das Ding ist eine Ente.“ Die Spekulationen seien „völlig aus der Luft gegriffen“. SPD-Fraktionschef Klaus Böger drehte den Spieß um. Die Gerüchte seien ein Kompliment an die Senatorin, doch sie bleibe in der Landespolitik. Daß sie immer wieder ins Gespräch gebracht würde, sei ein Beweis für ihre Tüchtigkeit und Kompetenz, so Böger. Als Urheber der Gerüchte nannte er den CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Landowsky. Jener könne indes seiner Leidenschaft des „Haupt- oder Nebengerüchtestreuens“ nur „frönen“, wenn ihm die Öffentlichkeit abnehme, daß die Senatorin für hohe Funktionen in Frage komme. Barbara Junge