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VORMERKENFlorian Werner spricht über Dinge, von denen man sich trennen muss

Vom Essen ist dieser Tage viel die Rede. Dabei konzentriert sich das öffentliche Interesse meist auf die unerfreulichen Bedingungen, unter denen es entsteht, es geht also in erster Linie um Fragen, die der Nahrungsaufnahme vorgängig sind. Dessen ungeachtet gelten die Erzeugnisse, die am Ende dieses Prozesses stehen, nach wie vor als Tabuthema. In der Psychoanalyse hingegen betrachtet man die Exkremente als das erste Geschenk, das ein Kind seinen Eltern macht (ob man es nun im Einzelnen annehmen mag oder nicht). Der Autor und Musiker Florian Werner will der landläufigen Verdrängung der menschlichen Ausscheidungen jetzt entschieden entgegenwirken und hat zu diesem Zweck das Buch „Dunkle Materie. Die Geschichte der Scheiße“ geschrieben, aus dem er morgen Abend in der Clinker-Lounge der Backfabrik lesen wird. Man erfährt darin unter anderem, welche Rolle die Exkremente für das eigene Verständnis von Ekel, Hygiene oder Wohlgeruch spielen. Werners Buch versteht sich als eine Kulturgeschichte der „dunklen Materie“, in der er sich auch der Verbindung von Kot und Komik und dem musikalischen Genre des Kunstfurzens widmet – oder der Frage, ob sich die Entstehung des Kapitalismus vielleicht nur einem Verdauungsproblem verdankt. Mit seiner Band Fön wird Werner dann das Thema womöglich geräuschvoll, zumindest aber musikalisch untermalen. TCB

■ „Dunkle Materie“: Backfabrik Clinker-Lounge, Saarbrücker Straße 36–38, Donnerstag, 20 Uhr. 6 Euro

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