unterm strich
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Katharina Hacker hat es im Herbst endgültig erwiesen: Buchpreise sind wichtig geworden. Nachdem ihr Roman „Habenichtse“ den Preis der Frankfurter Buchmesse gewann, ging er weg wie geschnitten Brot. Nun können sich wieder fünf Autoren Hoffnung machen auf schöne Fernsehinterviews und auf einen kleinen Geldregen. Die Shortlist für den Buchpreis der Leipziger Buchmesse ist raus, das ist das Frühjahrspendant zum Frankfurter Herbstpreis. Die Jury besteht aus Franziska Augstein (SZ), Richard Kämmerlings (FAZ), Ulrich Greiner (Zeit), Sigrid Löffler (Literaturen), Uwe Justus Wenzel (NZZ) und Michael Hametner (MDR). Ende März werden sie zur Buchmesse den ersten Roman dieses Jahres küren – ach, das wird wieder ein hübsches Debattieren geben. Die fünf Nominierten sind: Wilhelm Genazino für seinen soeben erschienenen Roman „Mittelmäßiges Heimweh“ (Hanser), Ingo Schulze für seinen Ende Februar erscheinenden Erzählungsband „Handy“ (Berlin), Antje Rávic Strubel für ihren auch Ende Februar erscheinenden Roman „Kältere Schichten der Luft“ (Fischer), Wolfgang Schlüter für seinen kürzlich erschienenen Roman „Anmut und Gnade“ (Eichborn) und – was Besonderes – der 1976 verstorbene Autor Werner Bräunig, dessen Roman „Rummelplatz“ in der DDR nicht erscheinen konnte, nun aber beim Aufbau-Verlag herauskommt. Nicht berücksichtigte Autoren finden auf der Homepage www.preis-der-leipziger-buchmesse.de ganz sicherlich kompetente Ansprechpartner.

Es ist ein einfacher Sachverhalt, der kompliziert darzustellen ist. 90 Prozent der weltweit verkauften Musik hat keinen Kopierschutz. Sie erscheint auf CDs und man kann mit ihr machen, was man will. Man kann sie etwa auf seinen MP3-Player spielen. Und es gibt die restlichen zehn Prozent. Die sind kopiergeschützt, weil sie aus einem Online-Store kommen, und machen Probleme. Man kann sie nämlich nicht ohne weiteres von hier nach da verschieben, der Kopierschutz verhindert etwa, dass Songs, die man bei iTunes gekauft hat, auf einem MP3-Player laufen, der nicht von Apple ist. Digitales Rechtemanagement (DRM) nennt sich das und ist Teil des Deals, mit dem Apple-Chef Steve Jobs die vier Majorplattenfirmen dazu bekam, ihre Kataloge bei iTunes einzustellen. Das könnte sich nun ändern. Denn Jobs hat die Musikfirmen zum Verzicht auf den Kopierschutz von Musiktiteln aufgefordert. Das DRM „funktionierte nicht und wird vielleicht nie funktionieren, um die Musikpiraterie aufzuhalten“, schrieb er am Dienstag auf der Apple-Homepage. Apple wolle die Streichung des Kopierschutzes „aus vollem Herzen“ unterstützen.