KURT BECKS NEUE STELLVERTRETER

Bedeutender als ein SPD-Sieg in Bremen ist für Parteichef Kurt Beck die Frage, ob es ihm gelingt, ein schlagkräftiges Führungsteam zu installieren. Vor drei Wochen hatte Beck deshalb eine innerparteiliche Debatte darüber angeregt, ob die Zahl der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden nicht von fünf auf drei reduziert werden sollte. Beck selbst war da schon klar, dass er seine fünf weitgehend unbekannten und blassen Stellvertreter fast komplett entlassen muss. Mit ihnen sowie den neuen Kandidaten führte er in den vergangenen Tagen viele Gespräche. Das Ergebnis scheint jetzt festzustehen.

Nur einer der bisherigen Parteivize überlebt: Peer Steinbrück, als Finanzminister angesehen, in der SPD-Führung nur geduldet. Neue stellvertretende SPD-Chefs sollen Außenminister Frank-Walter Steinmeier sowie die Parteilinke Andrea Nahles werden. Steinmeier, der von Becks Gegnern in der SPD immer mal wieder als Kanzlerkandidat ins Spiel gebracht wird, würde zum ersten Mal in seiner Karriere ein SPD-Führungsamt übernehmen. Zum ersten Mal seit 1990 gehörte damit auch kein Ostdeutscher der Parteispitze an. Die endgültige Entscheidung fällt erst auf dem Hamburger Parteitag im Oktober. J. K.