Betr.: Kinotaz nord

A

Abbitte Großbritannien 2007, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, James McAvoy

„England 1935: Die 13-jährige, phantasiebegabte Briony beobachtet in ihrem wohlhabenden Elternhaus Liebesszenen zwischen ihrer Schwester Cecilia und dem Sohn der Haushälterin, Robbie, die sie nicht versteht. Unterstützt von naiven schriftstellerischen Ambitionen, zieht sie aus ihren Beobachtungen die falschen Schlüsse – mit fatalen Folgen. So verändern die Ereignisse eines Sommertages die Leben aller Beteiligten für immer. Der britische Regisseur Joe Wright („Pride and Prejudice“) hat bei der Verfilmung des Erfolgsromans von Ian McEwan viel Gespür für die komplexe Struktur der Geschichte und für Schauspielerführung bewiesen. Knightley hat endlich das pubertär-trotzige Chargieren früherer Rollen abgelegt, und die junge Irin Ronan ist eine wahre Entdeckung. Der Drehbuchautor Christopher Hampton hat McEwans weit ausgreifende Prosa klug verdichtet und meistert die Zeitsprünge der Erzählung und ihre wechselnden Perspektiven mit Bravour. So wurde aus dem meisterhaften Roman einer der bewegendsten Liebesfilme der letzten Jahre.“ (Neue Zürcher Zeitung) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

An Evening with John Smith Der Brite John Smith macht seit drei Jahrzehnten experimentelle Filme. In ihrer durchkalkulierten ästhetischen Eleganz und ihrer augenzwinkernden Verspieltheit gehören sie zum Besten der zeitgenössischen Filmavantgarde. Seine Filme sind rätselhaft, formal, engagiert und vor allem komisch. Smith stellt die Kriterien von Fakt und Fiktion auf den Prüfstand und fordert uns auf, nichts für bare Münze zu nehmen, was wir hören oder sehen. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, den „begnadeten Handwerker und Meister der Täuschung“ (Ian White, 2002) persönlich kennen zu lernen., sowie 12 seiner Kurzfilme zu sehen.“ (Kino 46) HB

Auf der anderen Seite Deutschland 2007, R: Fatih Akin, D: Baki Davrak, Tuncel Kurtiz

„‚Liebe, Tod und Teufel‘ nennt Akin seine Trilogie, die er mit dem exzessiven Amour-fou-Melo ‚Gegen die Wand‘ (2003) begann und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders temperiert ist, das ruhig fließt, balladesk erzählt und philosophisch in die Tiefe geht. Sechs Schicksale kreuzen einander auf der Achse Bremen/Hamburg-Istanbul, verwandeln sich in der Begegnung mit dem Tod.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

B

Bilder, die bleiben Deutschland 2007, R: Katharina Gruber & Gisela Tuchtenhagen

„Gesine Meerwein ist 45 Jahre alt. Sie lebt mit der Diagnose „schnellwachsende Metastasen“. Seit fast vier Jahren rechnet sie damit, bald sterben zu müssen. Offen und eigenwillig setzt sie sich mit Tod und Bestattung auseinander und bindet ihre Freunde und Familie in diesen Prozess ein. Als die Dreharbeiten für den Film beginnen, weiß niemand, wie viele Monate Gesine noch bleiben.“ (Kino 46) HB

Bis zum Ellenbogen Deutschland 2007, R: Justus von Dohnanyi, D: Jan Josef Liefers, Stefan Kurt

„‚Bis zum Ellenbogen‘, wie der letzte Winkel der Insel Sylt genannt wird, gehen der glücklose Geschäftsmann Achim (Jan Josef Liefers) und der griesgrämige Arbeitslose Willi (Stefan Kurt), um den letzten Willen des Bankangestellten Sven zu erfüllen (gespielt von Justus von Dohnányi, der auch das Drehbuch schrieb und Regie führte). Bei ihrer bizarren Reise durch ein WM-trunkenes Deutschland tarnen sie den unglücklich verstorbenen Freund als seligen Fußballfan und beweisen, dass es höchst amüsante Männerrunden ohne Herrenwitze geben kann. Eine liebevoll verspielte Komödie mit feindosiertem schwarzem Humor.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI

Blow Up Großbritannien 1966, R: Michelangelo Antonioni, D: David Hemmings, Vanessa Redgrave / Originalfassung mit Untertiteln

“,Blow up‘ ist die erste Produktion des Regisseurs außerhalb seiner italienischen Heimat. Der Film erzählt in den grellen Farben und Bildern der Pop-Art eine eigentümliche Kriminalgeschichte, in der es zwar ein Opfer, aber offensichtlich keinerlei Interesse am Täter gibt. Ein erfolgreicher Modefotograf wird bei der Suche nach Motiven in einem kleinen Park mit seiner Kamera unfreiwillig Zeuge eines Mordes, den er aber erst später bei der genauen Betrachtung des entwickelten Films wahrnimmt. Dieser schöne, bis zuletzt spannende Streifen zeichnet auch ein stimmiges und überaus lebendiges Bild der Londoner Beat-Genration.“ (tip) HB

C

Cabra Cega - Blinde Kuh Brasilien 2005, R: Toni Venturi, D: Leonardo Medeiros, Débora Duboc / Originalfassung mit Untertiteln

„Cabra-Cega ist ein Politthriller. Repression und Militärdiktatur in den 70er Jahren. Im bewaffneten Kampf will die Guerilla eine soziale Revolution erzwingen. Thiago ist Kommandant einer Aktionsgruppe, Rosa sein Kontakt zur Außenwelt. Nach einer Schussverletzung muss sich Thiago in einer Wohnung versteckt halten. Vier Wände, Paranoia und eine unerwartete Leidenschaft. Schnelle Schnitte, Handkamera und der Soundtrack von Fernanda Porto unter Mitwirkung von Chico Buarque brachten Cabra-Cega in Brasilien viel Anerkennung und zahlreiche Filmpreise.“ (Metropolis) HH

Carl Peters Deutschland 1941, R: Herbert Selpin, D: Hans Albers, Karl Dannemann / Im Rahmen des Seminar „Martyrium und Heldentod - Die Opferideologie des Nationalsozialismus im Film“ „Der Film ist ein Loblied auf den deutschen Kolonialismus und den damaligen Kolonialpolitiker Carl Peters in Deutsch-Ostafrika. Im rassistischen Selbstverständnis war der Arier der wohlwollende Lehrer der „schlichten Neger“. Doch Peters kann sein gutes Werk nicht vollenden, da ihn andersdenkende Liberale und Sozialisten zum Rücktritt zwingen.“ (Kino 46) HB

Chuck und Larry: Wie Feuer und Flamme USA 2007, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, Kevin James

„Den Feuerwehrmännern Chuck und Larry sind küssende Männer zwar ziemlich suspekt. Doch damit der allein erziehende Larry seine zwei Kinder als Begünstigte seiner Lebensversicherung angeben kann, muss er wieder heiraten – und sieht im Freund und Weiberheld Chuck seine einzige Chance auf Hilfe. Während sie sich fortan als schwules Pärchen ausgeben, kollidiert in dieser witzlosen Klamotte eine oberflächliche Toleranzwerbung mit einem armseligen Schwulenbild, das ausgediente Tuntenstereotype vorgeführt.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Crash Test Dummies Deutschland/Österreich 2005, R: Jörg Kalt, D: Maria Popistasu, Bogdan Dumitrache

Die titelgebende Metapher ist so stark, dass die Dramaturgie sich kaum gegen sie behaupten kann. Tatsächlich sind alle Figuren in dieser österreichischen Variante von „Short Cuts“ menschliche Versuchskaninchen in einem Labor namens Globalisierung. In den Tagen vor der Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft im April 2004 trifft da in Wien eine Reihe von Modellbürgern der EU aufeinander, denen gemeinsam ist, dass sie ungeübt Rollen ausprobieren, um in dieser „schönen neuen Welt“ zu bestehen. Der Film erzählt nun in Episoden von den Versuchen der vier Protagonisten, sich beruflich und emotionell den neuen Verhältnissen anzupassen. Große, sinnvolle Geschichten kann man von diesen improvisierten Existenzen nicht mehr erzählen, und deshalb bleiben kleine tragikomische Minidramen, bei denen der Aufprall dann doch so genau kalkuliert ist, dass es zwar wehtut, aber die Gurte halten. (hip) HB

Die Chroniken von Erdsee Japan 2006 , R: Goro Miyazaki

„In Erdsee drohen die Naturkräfte aus dem Gleichgewicht zu geraten, weil der düstere Lord Cob das Tor zwischen Lebenden und Toten öffnete, um Unsterblichkeit zu erlangen. Der Magier Sperber nimmt den jungen Arren unter seine Fittiche, und mit der freundlichen Tenar und ihrem Schützling, einem Mädchen, müssen sie Cob Einhalt gebieten. Frei nach dem dritten und vierten Band von Ursula K. LeGuins Klassiker „Erdsee“ kreiert Goro Miyazaki, Sohn des berühmten Regisseurs Hayao Miyazaki, ein bildgewaltiges Animations-Fantasy-Abenteuer. Die Story überzeugt als Plädoyer für einen respektvollen Umgang der Menschen miteinander und mit der Natur.“ (Rheinischer Merkur) HH

D

DM Killer Österreich/Deutschland 1964, R: Rolf Thiele, D: Curd Jürgens, Walter Giller

„Gesellschafts-Satire von Rolf Thiele: Drei Gauner kommen auf Bewährung aus dem Knast und setzen, die Konjunktur im Wirtschaftswunder-Deutschland ausnutzend, ihre Gaunereien diesmal ganz legal fort: Sie ziehen einen Export von Volkswagen nach Amerika auf, und da die Amerikaner wegen ihrer kürzeren Lieferzeiten einen enormen Aufpreis zahlen, werden die Gauner so in kürzester Zeit zu Millionären. Damit geraten sie blitzschnell in die höchsten gesellschaftlichen Kreise, die schon längst moralisch völlig korrumpiert sind. (filmportal) HH

Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel Deutschland 2007, R: Florian Baxmeyer, D: Chancellor Miller, Nick Price

„Nach unzähligen Hörspielen und Büchern stehen die drei Nachwuchsermittler im Kino vor ihrer größten Herausforderung. Während in heutigen Kinderbuchverfilmungen immer öfter unerträgliche Jugendsprache und peinliche Rap-Einlagen dominieren, steht in Baxmeyers Kinodebüt der Abenteuerfaktor im Vordergrund: Geheimnisvolle Schätze, dunkle Höhlen und enge Gänge rufen Erinnerungen an Filme wie „Die Goonies“ und „Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“ wach. Zudem haben die Macher von Studio Hamburg mit der Wahl Südafrikas als Drehort versucht, Kindern eine Welt jenseits traumhafter Strände zu zeigen. Mit Erfolg: Malerische Aufnahmen von der Kap-Region werden kontrastiert mit Sequenzen aus dem Township Khayelitsha, die Werte wie Toleranz und Respekt beiläufig und ohne erhobenen Zeigefinger vermitteln.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Die drei Räuber Deutschland 2007, R: Hayo Freitag

„Der klassisch zweidimensionalen Animation bedient sich Regisseur Hayo Freitag in seiner Verfilmung von Tomi Ungerers ‚Die drei Räuber‘, um den unverwechselbaren Zeichenstil des Elsässer Künstlers auf Film zu übertragen. Dies erscheint gelungen, und überhaupt ist die Geschichte vom Waisenmädchen Tiffany, das den drei nicht allzu hellen Gestalten aus dem Wald ein wenig Kultur beibringt, ein wahrer Ausbund an Charme.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

E

Die Ente klingelt um 8 Deutschland/ Italien 1968, R: Rolf Thiele, D: Hertha Feiler, Heinz Rühmann „Durch eine Kettenreaktion von Mißverständnissen gerät ein Wissenschaftler in eine Heilanstalt; er wird erst entlassen, als er verrückt spielt. Aufwendige, mit vielen Plattheiten und Anzüglichkeiten ausgestattete Parodie, beachtlich gespielt von Heinz Rühmann.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene USA 2007, R: Billy Ray, D: Chris Cooper, Ryan Phillippe

„Seit mehr als 25 Jahren steht Robert Hanssen nun in den Diensten des FBI. Ursprünglich spionierte er die Russen aus, jetzt soll er die Zentrale reorganisieren und auf den neuesten Stand der Technik bringen. Unterstützt wird er dabei von dem jungen Computer-Spezialisten Eric O’Neill. Was Hanssen nicht ahnt: Er ist längst enttarnt. Seine Vorgesetzten wissen, dass er seit Jahren Geheiminformationen an die Russen verhökert, wissen, dass US-Spione umgebracht wurden, weil Hanssen sie verraten hat. O’Neill soll die letzten Beweise liefern, soll seinen Boss aushorchen, ihn beschatten und nach Möglichkeit bei einer Übergabe in flagranti ertappen. Robert Hanssen hat es tatsächlich gegeben. Über 20 Jahre hatte der Mann US-Geheimnisse an die Russen verraten und sitzt nun für den Rest seines Lebens hinter Gittern. Der Film zur Story ist klug und fesselnd erzählt, optisch aber unspektakulär umgesetzt. Sehenswert ist vor allem das Spiel der beiden Hauptdarsteller, das den Zuschauer mitreißt, ob er nun will oder nicht.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford USA 2007, R: Andrew Dominik, D: Brad Pitt, Casey Affleck

„Brad Pitt spielt natürlich nicht den Feigling, sondern die Westernlegende, die auf Schritt und Tritt vom eigenen Ruhm verfolgt wird und darüber sehr, sehr melancholisch geworden ist. Andrew Dominik setzt die Sehnsucht seines Stars nach größtmöglicher Gliederschwere und Lebensmüdigkeit geschickt ein und entringt dieser kinematographisch in- und auswendig erschlossenen Geschichte einen faszinierenden Spätwestern, eine Art Kammerspiel unter freiem Himmel, in dem man den Menschen beim schwerfälligen Denken zusehen kann. Es gibt grandiose Bilder von karger Landschaft, die immer schon so wirken, als seien sie einem alten Fotoalbum entnommen, und Menschen, in die sich die Anstrengungen, diese Weiten zu durchqueren, eingeschrieben zu haben scheinen - vor allem aber gibt es den grandiosen Casey Affleck, der den Robert Ford zwischen Begriffsstutzigkeit und Bauernschläue spielt und es schafft, dass man die Beziehung zu Jesse James als verzweifelt naive Liebesgeschichte begreift, die ihm am Ende einen zweifelhaften und genauso tödlichen Ruhm bringt.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H, HB, HH, KI

F

Feinde Deutschland 1940, R: Viktor Tourjansky, D: Brigitte Horney, Willy Birgel / Im Rahmen des Seminar „Martyrium und Heldentod - Die Opferideologie des Nationalsozialismus im Film“

„Im Vorspann heißt es: „Ewig unvergessen stehen im Gedächtnis die namenlosen Leiden der Volksdeutschen in Polen. Die gesamte Nachkriegszeit war für sie ein einziger Opfergang“. „Feinde“ illustriert deren Geschichte von Liebe, Flucht und Tod durch böse Polen. Hitlers Überfall auf das Land konnte so als Befreiungstat verkauft werden.“ (Kino 46) HB

Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei Deutschland 1970, R: Rolf Thiele , D: Monika Berg, Horst Frank

„Anbiedernde Beschreibung der sexuellen Verhaltensweisen der Jugend von den 20er Jahren bis heute. Derbe Sex-Schnulze des zum Klamotten-Regisseur abgesunkenen Rolf Thiele.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

G

Gefahr und Begierde USA/Hongkong 2007, R: Ang Lee, D: Tony Leung Chiu-wai, Joan Chen

„China während der japanischen Besatzung Ende der 1930er-Jahre: Eine Gruppe idealistischer Studenten gründet eine Widerstandszelle und versucht, einen gefährlichen Kollaborateur zu töten. Als Lockvogel soll eine junge Frau agieren, die nach dem ersten Scheitern des Anschlags drei Jahre später beim neuen Versuch ein Verhältnis mit dem Opfer eingeht. Ein elegisch inszeniertes Drama um Begehren, Moral, Verrat und (sexuelle) Gewalt, das seine üppig ausgestattete Geschichte nuancenreich erzählt und zugleich eine Liebeserklärung an das mondäne Shanghai jener Jahre darstellt.“ (filmdienst) H, HB, HH, KL

Geliebte Jane USA/Großbritannien 2007, R: Julian Jarrold, D: Anne Hathaway, James McAvoy

„Nach vielen Verfilmungen der Romane Jane Austens spekuliert dieses romantische Drama über das Liebesleben Austens und dessen Einfluss auf ihr Werk. So spiegelt der Plot ihre Themen, überzeugt das Skript mit smarten Dialogen. Optisch bleibt ‚Geliebte Jane‘ hinter Joe Wrights Adaption von ‚Stolz und Vorurteil‘ zurück, darstellerisch aber hält der Film dank Anne Hathaway und James McAvoy dessen Qualität.“ (Blickpunkt:Film) H, HH

Gespräche mit Gott USA 2006, R: Stephen Simon, D: Henry Czerny, Ingrid Boulting

„Er musste alles verlieren, um seine wahre Bestimmung zu finden: Ein tragischer Unfall führte innerhalb weniger Monate zum Verlust von Arbeit und Wohnung. Weitere Schicksalsschläge folgten, bis er begann, wütende Briefe an Gott zu schreiben - und Antwort bekam. Die Lebensgeschichte des Bestsellerautoren Neale Donald Walsch (‚Gespräche mit Gott‘) klingt unglaublich, aber sie ist wahr. Oder etwa nicht? Die schlichten, pathetischen Bilder werden Skeptiker in ihrer ablehnenden Haltung bestärken. Für alle anderen ist dieser Film ein kleines Stück vom großen Glück.“ (Cinema) HH

Der Glücksbringer USA 2007, R: Mark Helfrich, D: Dane Cook, Jessica Alba

„Die bezaubernde Jessica Alba macht -- auch dank ihrer heißen Höschen -- als tollpatschige Pinguin-Pflegerin eine passable Figur. Das fanden wohl auch die Macher dieses Films, die angesichts ihrer scharfen Kurven das Drehbuchschreiben vergaßen -- und lediglich eine zwischen dümmlich und unappetitlich pendelnde Sexklamotte über einen glücksbringenden Beischläfer zustande brachten.“ (Cinema) H, HB, HH

H

Halloween USA 2007, R: Rob Zombie, D: Scout Taylor-Compton, Malcolm McDowell

„Auch wenn Remakes einen schlechten Ruf haben – Filme wie ‚Scarface‘ oder ‚Die Fliege‘ wurden erst durch die Neuinterpretation des Stoffes zu echten Klassikern. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wagte sich Schockregisseur Rob Zombie an den Heiligen Gral des Horrorgenres: John Carpenters Story über den Serienkiller Michael Myers, der im beschaulichen Haddonfield regelmäßig an Halloween die Nacht der langen Messer eröffnet. Anders als das Original führt der 42-Jährige den Zuschauer zurück in die Kindheit des obskuren Maskenschlächters. Und zeigt ihn als einsamen Außenseiter, der auf dem Höhepunkt der Hänseleien in Schule und Familie schließlich zum Massenmörder wird. In der zweiten Hälfte des Films zollt Zombie dann dem altgedienten Slasher-Kino Tribut: Hektische Verfolgungsjagden durch abbruchreife Häuser, kreischende Teenies und ein ansehnlicher, wenngleich nicht übertriebener Blutfaktor offenbaren seine Verehrung für das überraschungsarme Genre. Originelle Metzel-Unterhaltung sieht anders aus.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hans Westmar Deutschland 1933, R: Franz Wenzler, D: Emil Lohkamp, Grete Reinwald / Im Rahmen des Seminar „Martyrium und Heldentod - Die Opferideologie des Nationalsozialismus im Film“

„Horst Wessel, fanatischer Nazi und Schöpfer der NSHymne „Die Fahne hoch“, kam in der Weimarer Republik bei Auseinandersetzungen mit dem politischen Gegner ums Leben. Der Film erzählt seine Märtyrerlegende. Selbst Propagandisten fanden ihn dick aufgetragen und sorgten dafür, dass der Titel in »Hans Westmar« geändert wurde.“ (Kino 46) HB

I

Ich will dich - Begegnungen mit Hilde Domin Deutschland 2007, R: Anna Ditges

„Im Februar 2006 verstarb die Lyrikerin Hilde Domin mit 96 Jahren. In ihren zwei letzten Lebensjahren wurde die Deutschjüdin von der Regisseurin Anna Ditges begleitet. Ditges gelingt ein einfühlsames Porträt der vielfach ausgezeichneten Dichterin, wobei die Doku ihre Spannung vor allem aus dem Altersunterschied zwischen Regisseurin und Protagonistin und den daraus entstehenden Fragen bezieht.“ (tip) HH

J

Jennas Kuchen – Für Liebe gibt es kein Rezept USA 2007, R: Adrienne Shelly, D: Adrienne Shelly, Keri Russel

„Köstliche Tragikomödie über eine patente Kellnerin, die eine ungewollte Schwangerschaft zum Anlass nimmt, ihr Leben in einem Südstaatenkaff umzukrempeln und nebenbei ihren tyrannischen Gatten abzuservieren. Kalorienfreies, aber dennoch gehaltvolles Kino-Naschwerk mit bitterem Nachgeschmack: Regisseurin Adrienne Shelly wurde vor der umjubelten Premiere ermordet in ihrem New Yorker Apartment aufgefunden.“ (Cinema) HH

Jindabyne -Irgendwo in Australien Australien 2006, R: Ray Lawrence, D: Laura Linney, Gabriel Byrne

„Bei einem Angelausflug in den australischen Bergen entdecken vier Männer die Leiche einer ermordeten jungen Eingeborenen, lassen sich bei ihrem Freizeitvergnügen aber nicht stören, sondern melden den Fund erst am Ende des Wochenendes. Nach ihrer Rückkehr führt ihr Verhalten zu Kontroversen und enthüllt seelische Verletzungen aller Beteiligten. Der ambitionierte, auf einer Short Story von Raymond Carver beruhende Film weiß die Brisanz seines Themas nicht vollends auszuloten und puffert sie durch einen bemüht-versöhnlichen Schluss zur sanften Gesellschaftskritik ab.“ (filmdienst) HB, HH, KI

K

Könige der Wellen USA 2007, R: Ash Brannon, Chris Buck

„‚Könige der Wellen‘ sind einige aus der Art geschlagene Pinguine, die das Eis der Antarktis verlassen, um vor Hawaii um die Wette zu surfen. Auf der Reise werden sie von einem Kamerateam begleitet. In ihrem amüsanten Animationsfilm bedienen sich die Regisseure Ash Brandon und Chris Buck geschickt der Mittel des Dokumentarfilms, lassen ihre gefiederten Sportler direkt in die Kamera sprechen und folgen ihnen im Reportagestil auf Schritt, Tritt und Wellenritt. So teilt der Zuschauer mehr und mehr die Leidenschaft der untersetzten Helden und beginnt zu begreifen, warum Surfbretter die Welt bedeuten können.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Königreich Arktis USA 2007, R: Adam Ravetch, Sarah Robertson

„15 Jahre investierten Adam Revetch und Sarah Robertson für ihre Tierbeobachtungen in ‚Königreich Arktis‘ und formten daraus eine vermenschlichte Geschichte um den Kreislauf nordpolaren Tierlebens. Dabei geht es um das Walrossmädchen Seela und die knuddelige Eisbärin Nanu, die sich im täglichen Überlebenskampf auch mit den Widrigkeiten durch abschmelzende Polkappen behaupten müssen. Die Bilder aus nächster Nähe beeindrucken zwar, aber indem die Härten der Natur in den Hintergrund gerückt werden, ist der Film nicht mehr als eine kindgerechte Semitierdoku ohne Tiefe.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL

L

La Léon Argentinien/Frankreich 2006, R: Santiago Otheguy, D: Jorge Román, Daniel Valenzuela

“La León“ spielt in Argentinien, in einem entlegenen Teil des Landes, zwischen Fluss, Meer, Insel und Lagune. Die Vegetation ist üppig, das Wasser allgegenwärtig, die Häuser stehen auf Stelzen, ihre Wände tragen deutlich die Spuren der Feuchtigkeit. Der Film ist in Schwarzweiß gedreht, er lebt weniger von Handlung und Figurenpsychologie als von den Totalen, die menschenleere Landschaften einfangen. Sie dehnen „La León“ ins Kontemplative. Vielleicht tritt Otheguys Kunstwollen dabei ein bisschen zu offensichtlich zutage. Doch bevor man solche Einwände bis zu ihrem Ende denken mag, hat Otheguy schon die nächste Cinemascope-Aufnahme von Fluss, Nebel und Bäumen am Ufer in seinen Film geschnitten, und gebannt schaut man auf dieses graue, geheimnisvolle Arrangement.“ (taz) H

Die Legende von Beowulf USA 2007, R: Robert Zemeckis, D: Ray Winstone, Sir Anthony Hopkins

„Der Film beruht auf der mittelalterlichen Sage „Beowulf“ aus dem angelsächsischen Raum und handelt von dem gleichnamigen Helden, der in einem Zweikampf den Dämon Grendel tötet. Daraufhin bringt dessen zornige Mutter aus Rache Tod und Verwüstung über das Land und Beowulf muss sich ihr in einer entscheidenden Schlacht stellen. Regisseur Robert Zemecki (“Zurück in die Zukunft“, Forrest Gump“) perfektioniert mit diesem Film die Motion-Capture-Technik, die er bereits mit Tom Hanks in „Der Polarexpress“ anwedendete. Damit schafft er ein unverwechselbare Bildsprache und Atmosphäre.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, OL

Das Liebeskarussell Österreich/Deutschland 1965, R: Rolf Thiele, Alfred Weidenmann, Axel von Ambesser, D: Curd Jürgens, Gert Fröbe

„Während die Frau von Herrn Claasen (Gert Fröbe) bevorzugt in fremden Liebesnestern schlafwandelt, erliegt ein Stardirigent (Curd Jürgens) in der Konzertpause den Reizen seiner Frau. Der schüchterne Peter (Peter Alexander) findet in einer übergelaufenen Badewanne sein (Liebes-)Glück, während Professor Hellberg (Heinz Rühmann) einem erotischen Scherz seiner ehemaligen Schüler zum Opfer fällt. Vier Lustspiel-Episoden zum Thema Nr. 1, mit Catherine Deneuve und vielen deutschen Stars.“ (tvspielfilm) HH

Liebesleben Deutschland 2007, R: Maria Schrader, D: Neta Garty, Rade Serbedzija

„Die Schauspielerin Maria Schrader versucht sich in ihrer ersten Regiearbeit an der Verfilmung des Bestsellers „Liebesleben“ der israelischen Autorin Zeruya Shalev. Ein Roman, dessen Adaption eine ziemliche Herausforderung darstellt, da sich seine Story ausschließlich in der Gedankenwelt einer jungen Frau zuträgt und durchgängig aus ihrer subjektiven Perspektive geschildert wird. Diese innere Welt in äußere Handlung zu übersetzen, gelingt Schrader jedoch nicht immer mit letzter Konsequenz. In der Rolle der Ja‘ara, die sich in eine zerstörerische Affäre mit einem viel älteren Bekannten ihrer Eltern verstrickt, überzeugt allerdings die junge israelische Schauspielerin Netta Garti.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Lissi und der wilde Kaiser Deutschland 2007, R: Michael Herbig

„In seiner Grundidee beruht Herbigs Animationsfilm auf Sketchen aus seiner Fernsehshow ‚bullyparade‘, um die herum man eine zunächst etwas pomadig in die Gänge kommende Story gestrickt hat: die traute Zweisamkeit von Kaiser Franz und seiner Gemahlin Lissi wird jäh gestört, als die Kaiserin vom Yeti entführt wird. Die 3-D-Animation ist durchaus ordentlich; Parodien, Wortspiele und die Arbeit mit Dialekten machen ‚Bullys‘ bewährten Witz aus. Einen Dauerbrüller sollte man sich allerdings nicht erwarten.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

M

Das Mädchen Rosemarie Deutschland 1958, R: Rolf Thiele, D: Natjy Tiller, Peter von Eyck

“Ein platinblondes Mädchen stöckelt hochhackig in eine noble Hotelhalle. Es kommt durch die Drehtür, die rhythmisch faucht. Das Mädchen ist zwar sexy und auf Freier aus, aber offenkundig zu plebejisch für das feine Hotel. Der Portier, der Herrenwelt schmierig mit einem Adressbuch zu Diensten, wirft sie hinaus: Sie habe hier nichts zu suchen. So beginnt der Rolf-Thiele-Film ,Das Mädchen Rosemarie‘ von 1958, dessen Drehbuch Erich Kuby geschrieben hatte. Das platinblonde Mädchen, einst die teuerste und am elegantesten gekleidete Hure Frankfurts, ist tot. Der Film wurde ein Glanzstück deutschen Filmschaffens der fünfziger Jahre. Dass er eine sozialkritische Botschaft hatte (die leider meist auch noch im Moritatenton gesungen wird), brachte ihm damals viel Anerkennung ein und macht ihn heute ziemlich unerträglich.“ (Der Spiegel) HH

Die Maki-e-Technik des Lackkünstlers Terai Naoji Japan 1990

„Der Film führt in die Herstellung von Lackabeiten ein, indem er uns Einblick in die Werkstatt des Maki-e-Künstlers Terai Naoji verschafft.“ (Kino 46) HB

Die Marseillaise Frankreich 1938, R: Jean Renoir, D: Pierre Renoir, Lise Delamare / Originalfassung mit englischen Untertiteln

“Nach dem Sturm auf die Bastille in Frankreich zieht ein Bataillon von Föderierten nach Paris, um die dortigen Revolutionäre zu unterstützen. Sie siegen schließlich im Kampf gegen die königlichen Truppen. Die Nationalversammlung verkündet die Absetzung des Königs. Jean Renoir verbindet eine bis ins kleinste Detail exakte und stimmige Rekonstruktion einzelner historischer Begebenheiten mit fiktiven Szenen, die jedoch so geschehen sein könnten. Im Gegensatz zum pathetischen, emotionalisierenden Heldenepos weist der Film der Kamera die Rolle eines Reporters zu, der die Geschehnisse erläuternd vermittelt. Ein in Struktur und Erzählweise frisch gebliebener Film, dessen Frage nach dem Subjekt politischen Handelns ungebrochen aktuell ist.“ (Lexikon des internationalen Films) HB

Meine schöne Bescherung Deutschland 2007, R: Vanessa Jopp, D: Martina Gedeck, Heino Ferch

„“Polynukleare Familienstrukturen“ resultieren aus dem umtriebigen Beischlafverhalten einer Frau, die sich drei Kinder von drei verschiedenen Männern leistet. Sara ist so eine Vielfachmutter, von ihrem vierten Gatten Jan hat sie kein Kind - noch nicht. Denn am Heiligabend, zu dem Sara ihre gesamten Exmänner samt neuen Partnerinnen zum Essen einlädt, verkündet sie die frohe Botschaft: Sie ist schwanger. Eine wunderbar schwarzhumorige Ensemblekomödie hätte „Meine schöne Bescherung“ werden können. Doch Regisseurin Vanessa Jopp (“Vergiss Amerika“) fehlt das Timing für ihre Schauspieler, ihr Humor ist bieder und steif. Sobald die Gags ein wenig Fahrt aufnehmen, landen sie schnell im Klamauk.“ (kulturnews) HB, HH

Mein Kind vom Mars USA 2007, R: Menno Meyjes, D: John Cusack, Bobby Coleman

„Kinder sind von anderen Planeten, Erwachsene dagegen von der Erde: Diese Erkenntnis muss Sci-Fi-Autor David (rührend: John Cusack) machen, als er nach dem Tod seiner Frau den introvertierten Dennis adoptiert. Der Kleine meidet die Sonne, spricht kaum und schwört Stein und Bein, vom Mars zu sein. Nur langsam gewöhnt sich David an das eigenwillige Verhalten des Jungen und taucht schließlich in dessen Welt ein. Nach dem gleichnamigen Roman von David Gerrold inszenierte Regisseur Menno Meyjes (“Max“) eine zurückhaltende und warmherzige Tragikomödie ohne schwülstige Familienklischees.“ (Cinema)(Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Monks - The Transatlantic Feedback Deutschland/Spanien/Spanien 2006, R: Dietmar Post, Lucía Palacios

„Erinnerungen an die Pop-Band ‚The Monks‘, die aus in der Bundesrepublik Deutschland hängengebliebenen GIs bestand und zwischen 1966 und 1968 ihre Blütezeit erlebte, als sie sich als ‚Anti-Beatles‘ Kultstatus erwarb. Im Nachhinein kann die Band als Wegbereiterin einer progressiven deutschen Rock-Musik angesehen werden. Ein spannender, wenngleich nicht rundum gelungener Dokumentarfilm zur deutschen Pop-Geschichte, der weniger den Werdegang einer Musikgruppe rekapituliert als eher die Wirkungsweise eines ‚Pop-Projekts‘ beschreibt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

N

Nach 7 Tagen ausgeflittert USA 2007, R: Bobby Farrelly, Peter Farrelly, D: Ben Stiller, Michelle Monaghan

„In den Flitterwochen entpuppt sich die frisch Angetraute eines 40-Jährigen, der zuvor überzeugter Single war, als Nervensäge. Während sie durch einen Sonnenbrand ans Hotelzimmer gefesselt ist, bandelt der Mann mit einer neuen Liebe an und entfesselt damit ein rasantes Verwechslungsspiel. Romantische Komödie als Neuverfilmung eines Neil-Simon-Stoffs aus dem Jahr 1972, die die Vorlage recht frei und mit viel Tempo variiert. Abwechslungsreiche Unterhaltung mit überzeugenden Darstellern, einigen Sprüngen, angesiedelt zwischen derben Witzen und einigem Tiefgang.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Nachtasyl Frankreich 1936, R: Jean Renoir, D: Louis Jouvet, Jean Gabin 7 Originalfassung ohne Untertitel

„In einer Art Pension für Clochards treffen gestrandete Menschen und seltsame Käuze aufeinander. Einige finden die Liebe, andere den Tod. Jean Renoirs vollkommen eigenständige und dennoch text- und besonders milieugetreue Adaption von Maxim Gorkijs „Nachtasyl“ mit einem gegenüber der Vorlage leicht optimistisch angehauchten Schluß ist ein bedeutsames filmisches Dokument der sozialkritischen Phase des französischen Films unter der III. Republik. Renoirs bedingungslose Solidarität mit den Ausgestoßenen verleiht dem Film einen nahezu „sozialistischen“ Charakter.“ ( Lexikon des internationalen Films) H

O

Odette Toulemonde Frankreich 2007, R: Eric-Emmanuel Schmitt, D: Catherine Frot, Albert Dupontel

„100 Minuten Erholung für die Seele“ ist das völlig ernstgemeinte Fazit eines Kritikerkollegen über diesen Film, und besser kann man es kaum sagen. Das Kino als Trostmaschine läuft hier auf vollen Touren. Natürlich ist das Kitsch, aber genau den erwartet das Publikum ja auch von einer Schnulze. Interessant an „Odette Toulemonde“ ist nun, dass genau diese Mechanismen in ihm beschrieben werden – der Film also im Grunde von sich selbst erzählt. Die Titelheldin verschlingt die Romane des Autoren Balthazar Balsan, und dieser zieht für eine Weile in ihre kleine Wohnung, um dort sich selber und sein Publikum wiederzufinden. (hip)

H, HB, HH, HL, KI, OL

Operation: Kingdom USA 2007, R: Peter Berg, D: Jamie Foxx, Jennifer Garner

„‚Operation: Kingdom‘ beginnt wie eine Dokumentation über Saudi-Arabien und endet wie ein ‚Rambo‘-Spektakel: Beim Auslandseinsatz schießen amerikanische Superhelden auf jeden, der kein Englisch spricht. Dazwischen versuchen ein paar FBI-Agenten, einen Anschlag islamistischer Terroristen auf eine US-Wohnanlage in der saudischen Hauptstadt Riad mit Dutzenden Toten aufzuklären. Stoff für einen Polit-Thriller à la ‚Syriana‘ also, doch Regisseur Peter Berg inszeniert den Kampf der Kulturen lieber als bleihaltiges Action-Drama.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI

P

Pornorama Deutschland 2007, R: Marc Rothemund, D: Benno Fürmann, Tom Schilling

„Marc Rothemund hat bei diesem Streifen über einen jungen Polizeianwärter in den Wirren der sexuellen Revolution Regie geführt und sich nach seinem oscar-nominierten Drama ‚Sophie Scholl – Die letzten Tage‘ an eine romantische Komödie gewagt. Geglückt ist Rothemund das leichte Genre allerdings nicht so ganz. Seine Geschichte bietet zwar einige gute Lacher. Insgesamt ist der Film aber wenig originell und steckt voller Klischees über den Mythos der ‚wilden‘ 1960er Jahre. Trotz viel nackter Haut und heftigem Gestöhne kommt ‚Pornorama‘ so bieder und brav rüber, wie die in den Film montierten Ausschnitte aus alten Aufklärungsfilmchen aus heutiger Sicht wirken.“ (welt.de) H, HB, HH, OL

Die Pseudo-Braut - Egreti Gelin /Türkei, Griechenland 2005, R: Atif Yilmaz / Originalfassung mit Untertiteln

„Der 18-jährige Ali, Sohn des Bürgermeisters, der in diesem Jahr das Gymnasium abschließt, soll mit Nese, der Tochter der Nachbarn von gegenüber, verheiratet werden. Bei diesem Vorhaben spielt auch der Entschluss, die Geschäfte beider Familien unter einem Dach zu fusionieren, eine entscheidende Rolle. Doch Ali ist niemand, der der Verantwortung einer Ehe gewachsen wäre. Auf Druck der Mutter beschließt die Familie Ali eine „Pseudo-Braut“ zu besorgen.“ Die Ersatzbräute sind professionelle Erzieherinnen, die 15- bis 17-jährige junge Männer vor allem auf die Sexualität in der Ehe vorbereiten. Über einen Mittelsmann wird die erfolgreichste Pseudo-Braut der Stadt, Emine, engagiert.“ (zeise) HH

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Ratatouille USA 2007, R: Brad Bird

„Aus die Maus! Seit die Computertrick künstler des Pixar-Studios (‚Findet Nemo‘) die Animationsabteilung des Disney-Konzerns leiten, herrscht dort ein geradezu subversiver Geist: Der Held der neuen Disney/Pixar-Produktion ‚Ratatouille‘ ist ausgerechnet eine Ratte. Remy heißt das Tier, ein kleiner Feinschmecker, der lieber Rohmilchkäse als Abfall frisst und von einer Karriere als Koch träumt. Durch Zufall und die Kanalisation landet Remy in der Küche eines Pariser Gourmetrestaurants. Brad Bird (Drehbuch und Regie) ist eine wunderbare Trickkomödie gelungen, genau jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung, die man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

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Saint Jacques… Pilgern auf französisch Frankreich 2005, R: Coline Serreau , D: Muriel Robin, Artus de Penguern

„‚Saint Jacques…‘ beschwört die heilende Kraft der Versöhnung durch den mühseligen Fußmarsch. In ihrem unmotorisierten Roadmovie schickt die Autorin und Regisseurin Coline Serreau (‚3 Männer und ein Baby‘) neun ungleiche Franzosen auf den Jakobsweg. Dabei kommen drei einander wortreich abgeneigte Geschwister wieder zusammen, ein junger arabischer Migrant lernt wie durch ein Wunder lesen, aus den sich wandelnden Grüppchen entstehen neue Familien. Serreaus amüsanter und zärtlicher Ensemblefilm folgt zwar ausgetretenen Pfaden und absolviert überwiegend ein dramaturgisches Pflichtprogramm, aber eine Pilgerschaft zehrt ja ebenfalls von der Wiederholung immergleicher Riten.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI

Sicko USA 2007, R: Michael Moore

„‚Sicko‘ beweist einmal mehr die genialen Propagandafilmerqualitäten des ewigen Querulanten. Nach seinen filmischen Attacken gegen den Waffenwahn der Amerikaner in ‚Bowling for Columbine‘ und gegen die Bush-Regierung in ‚Fahrenheit 9/11‘ seziert Moore das US-Gesundheitssystem anhand absurder Fallbeispiele. So stellt er einen Mann vor, dem bei einem Unfall zwei Finger abgetrennt wurden und der von seiner Versicherung zu hören bekam, er solle sich aus Kostengründen entscheiden, welchen von beiden er wieder annähen lassen wolle. Maliziös legt Moore den Zynismus eines Systems bloß, das Gesundheit gegen Dollar aufrechnet und letztlich auf Gewinnmaximierung aus ist. Volltönend feiert er dagegen Länder wie Frankreich oder Kuba, weil es sich die Menschen dort im Gegensatz zu den USA leisten könnten, krank zu werden. Der Aberwitz und die absurden Einfälle machen ‚Sicko‘ zu Moores bislang amüsantestem Film.“ (Der Spiegel) HB, HH

Stealing Klimt Großbritannien 2006, R: Jane Chablani

“Der Dokumentarfilm rekonstruiert das Schicksal von fünf Gemälden des Malers Gustav Klimt, die nach dem Anschluss ans Reich (1938) dem österreichischen Staat anheim fielen und nach dem Krieg als ,Beutekunst‘ einbehalten wurden. Erst nach einem jahrzehntelangen Rechtsstreit wurden die Kunstwerke, auch unter dem Druck der Öffentlichkeit, den rechtmäßigen Erben übergeben. An einem exponierten Sonderfall thematisiert der Film eine gängige Praxis staatlicher Kunstsammlungen und Museen, verdichtet sich zugleich aber zu einem Sittenbild der österreichischen Gesellschaft seit dem Anschluss ans Dritte Reich und gewinnt damit an (kultur-)politischer Brisanz.“ (filmdienst) H

Stellungswechsel Deutschland 2007, R: Maggie Peren, D: Florian Lukas, Sebastian Bezzel

„Fünf arbeitslose Männer aus unterschiedlichen Berufen gründen eine Begleitagentur für Frauen, um nicht nur finanziell über die Runden zu kommen. Flott inszeniertes Regiedebüt einer Schauspielerin und Drehbuchautorin, das jedoch zu wenige Pointen setzt und dabei kaum über Typenklischees und gängige Komödien-Stereotypen hinauskommt.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

Der Sternwanderer USA 2007, R: Claire Danes, Charlie Cox

„In diesem Fantasy-Märchen zieht sich eine magische Mauer durchs mittelalterliche England, um das Königreich Stormhold vor gemeinen Engländern zu schützen. Doch Tristan hat seiner Angebeteten versprochen, ihr einen über Stormhold gefallenen Stern zu bringen. Hinter besagtem Stern sind auch noch andere her – die Söhne des verblichenen Königs von Stormhold (Peter O’Toole) und drei Hexen, die nach ewiger Jugend dürsten. Der Stern entpuppt sich als schimmernde Blondine namens Yvaine. Die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) muss Yvaine das Herz entreißen, wenn sie ihr verjüngtes Aussehen nicht wieder verlieren will. „Stardust“ basiert auf einer Geschichte von Neil Gaiman und verbindet Fantasy mit Slapstick und allerlei Kuriosa. Hervorragend sind die Nebendarsteller, allen voran Robert De Niro als Piratenkapitän eines Luftschiffs, der ein Doppelleben als sich selber bewundernde Fummeltrine führt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, HL, KI, OL

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Tausendschönchen CSSR 1966, R: Vera Chytiová, D: Jitka Certová, Ester Krumbachová / Originalfassung mit Untertiteln

Zwei Mädchen, die eine blond, die andere brünett, langweilen sich im Freibad. Sie finden, dass die Welt verdorben ist, und beschließen, genauso verdorben zu sein. In dieser tschechoslowakischen Antwort auf Louis Malles „Zazie dans la Metro“ folgte Vera Chytilová - entsprechend dem Geiste des Prager Frühlings - selbst filmisch dem Lustprinzip ihrer Protagonistinnen und brach auf das Schönste sämtliche Konventionen des klassischen Erzählkinos. (hip) HH

30 Days of Night USA 2007, R: David Slade, D: Josh Hartnett, Melissa George

„Eine morbide Schlachtplatte: Vampire fallen in einer langen arktischen Nacht über eine Kleinstadt in Alaska her. Regisseur David Slade zählt zu den jungen Wilden eines neuen Hollywood. Er hatte mit dem fiesen, furiosen und verdammt smarten Psycho-Kammerspiel „Hard Candy“ 2005 sein Spielfilmdebüt gegeben und durfte nun unter der Aufsicht seiner Produzenten Sam Raimi und Rob Tapert die Adaption von der Comic-Trilogie „30 Days of Night“ von Ben Templesmith und Steve Niles inszenieren. Ähnlich wie James Wan und Eli Roth, die mit ihren Filmen „Saw“ und „Hostel“ eine neue Ära der Gewaltdarstellung im zeitgenössischen Horrorfilm eingeläutet haben, beherrscht Slade das pure Handwerk des Horrors virtuos. Und ähnlich wie Wan und Roth scheitert er bei dem Versuch, eine wirklich fesselnde Geschichte zu erzählen.“ (br-online) H, HB, HH, HL, KI, OL

Three Burials Of Melquiades Estrada USA/Frankreich 2005, R: Tommy Lee Jones, D: Tommy Lee Jones, Barry Pepper / Originalfassung mit Untertiteln

„Als Schauspieler ist Tommy Lee Jones ein Typ, der kein Wort zu viel sagt, und deswegen gibt es auch wenig Grund, bei seinem Regiedebüt „Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada“ etwas anderes zu erwarten. Worauf man allerdings nicht gefasst sein konnte, ist der Umstand, dass es sich dabei um einen der beeindruckendsten Filme der letzten Zeit handeln würde. Die Geschichte von Freundschaft, Rache und Einsamkeit im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet ist von einer Originalität und Kraft, die es durchaus mit Jones‘ schauspielerischer Präsenz aufnehmen kann - der Mann ist vor und hinter der Kamera die Wucht.“ (Frankfurter Allgemeine) HH

V

Venusberg Deutschland 1963, R: Rolf Thiele, D: Marisa Mell, Nicole Badal

„Sieben junge Frauen treffen sich in der Ferienvilla eines Frauenarztes auf schneebedecktem Hügel, um auf einen Mann zu warten, der dann aber nicht kommt. Der fast handlungslose Film versucht, in der entkonventionalisierten Situation gleichgeschlechtlicher Einsamkeit „das wahre Ich“ der Frau zu enthüllen. Dabei bedient er sich einer gleichermaßen modisch verquollenen und anstößigen Dialog- und Bildsprache und konstruiert das fragwürdige Bild der Frau als ausschließlich von sexueller Begierde getriebenes Wesen. Ein bei aller unfreiwilligen Lächerlichkeit ärgerlicher Film.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage Rumänien 2007, R: Cristian Mungiu, D: Anamaria Marinca, Laura Vasiliu / Originalfassung mit Untertiteln

Das rumänische Kino war bisher nur einigen Spezialisten bekannt, doch das änderte sich, als im Frühjahr dieser Jahr der Film völlig überraschend bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme gewann. In dem beklemmend intensiven Drama wird von einer illegalen Abtreibung im von Ceausescu beherrschten Rumänien erzählt. In langen Einstellungen, die zwar realistisch wirken, aber genau durchkomponiert sind, werden hier universelle Fragen von Moral, Freundschaft, Liebe und Verantwortung gestellt. Ein radikaler und unbequemer Film, der auf jeden melodramatischen Effekt verzichtet und auch in den erschreckendsten Momenten die Würde seiner Protagonistinnen bewahrt. (hip) H

Von Löwen und Lämmern USA 2007, R: Robert Redford, D: Tom Cruise, Meryl Streep

„“Von Löwen und Lämmern“ ist ein engagiertes Politdrama über die Verquickung von Politik und Medien vor dem Hintergrund des US-Militäreinsatzes in Afghanistan. Spannend ist der Schlagabtausch zwischen Tom Cruise als Bush-freundlichem Senator und Meryl Streep. Der ehrgeizigen Journalistin will er eine neue, angeblich alle Probleme lösende militärische Geheimmission verkaufen. Strategiewechsel in einem Krieg, der nicht so richtig vorankommt. Egal, was es kostet, die USA brauchen unbedingt den Sieg. Redford selbst spielt einen Professor, der seine Studenten unbedingt überzeugen will, sich zu engagieren. Leider nicht ohne Pathos. „Von Löwen und Lämmern“ ist ein sehr patriotischer Film mit teils fast kitschigen Appellen an die US-amerikanischen Tugenden. Trotzdem: Robert Redfords politische Aussage ist bemerkenswert. Er hält den USA einen Spiegel vor.“ (3sat) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Vorahnung USA 2007, R: Memnan Yapo, D: Sandra Bullock, Julian McMahon

„Sandra Bullock erfährt in ‚Die Vorahnung‘ vom Tod ihres Mannes – und trifft den geliebten Gatten am nächsten Morgen äußerst lebendig am Frühstückstisch an. War alles nur ein Alptraum? Wie viele andere Thriller auch bietet ‚Die Vorahnung‘ eine spannende Ausgangsidee, versagt aber bei der Auflösung. Mennan Yapo, deutscher Regisseur türkischer Abstammung, hat sich bei seinem US-Debüt ganz den Hollywood-Regeln verschrieben oder verschreiben müssen. Also gibt es eine Auflösung, die keinem weh tut, dafür aber mit reichlich Moral garniert ist. Da gerät am Ende schnell in Vergessenheit, dass man eigentlich recht spannende erste 45 Minuten erlebt hat – und dazu eine Sandra Bullock, die hier eine ihrer besseren schauspielerischen Leistungen zeigt.“ (Brigitte) H, HB, HH, OL

W

Wintersonnenwende – Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts USA 2007, R: David L. Cunningham, D: Alexander Ludwig, Ian McShane

„Wintersonnenwende ist die erste Filmadaption der fünfteiligen Fantasy-Reihe ‚The Dark is Rising‘ von Susan Cooper. Im Mittelpunkt steht der junge Will Stanton, der erfährt, dass er der letzte einer Kaste mächtiger Krieger ist. Seine Lebensaufgabe wird es sein, die Mächte der Finsternis zu bekämpfen. ‚Wintersonnenwende‘ ist eine riskante Adaption. Die Fans der Vorlage werden auf jedes Detail achten und eine möglichst werkgetreue Verfilmung erwarten. Bereits jetzt gibt es Webseiten, in denen Fans des Buches ihrer Wut über den Film Luft machen. Sie fanden heraus, welche Änderungen vorgenommen werden. So ist im Buch Will ein elfjähriger Engländer. Im Film ist Will ein 14-jähriger Amerikaner. Auch die Vernachlässigung der Arthuslegende hat vor dem Filmstart Unmut erregt.“ (filmreporter) H, HB, HH, OI

WWGW – Weißt was geil wär…?! Deutschland 2007, R: Mike Marzuk, D: Axel Schreiber, Isaak Dentler

„Zwei lethargische Studenten beschließen mal eben so, einen Film zu drehen. Fast zeitgleich zieht eine Schauspielerin in ihre WG, was die Jungs prompt aus dem Konzept bringt. Wer wie Autor/Regisseur Mike Marzuk in seinem Film über die Beziehungskomödien der 90er lästert, sollte es besser machen. Doch mehr als seichte Scherze und das übliche Liebesgeplänkel sind auch bei ihm nicht drin.“ (Cinema) HB, HH, KI

Z

Das Zauberflugzeug Frankreich/Deutschland 2005, R: Cédric Kahn, D: Roméo Botzaris, Alicia Djemaï

“Ein magisches Flugzeug hilft einem Jungen über den Verlust seines Vaters hinweg. Die Mischung aus Alltagstragödie und fantastischem Märchen funktioniert zunächst ganz prima, denn Regisseur Cédric Kahn arbeiten mit Anspielungen und poetischen Symbolen, die unmissverständlich sind: Charlys Abenteuer zu Lande und über den Wolken sollen ihm helfen, über seinen entsetzlichen Verlust hinwegzukommen. Doch dann setzt der Film zur (Bruch-)Landung an - und kleidet seine Botschaft in kitschig-plumpe Szenen, die alle losen Fäden eilig zum Happy End verknüpfen. Aber womöglich muss man mit Kindern eine so eindeutige Sprache sprechen. Schließlich wurde die Geschichte für sie gedreht.“ (Cinema) HB , HH

Zimmer 1408 USA 2007, R: Mikael Håfström, D: John Cusack, Samuel L. Jackson

„‚High Fidelity‘-Star John Cusack checkt im spannenden Stephen-King-Schocker Zimmer 1408 in ein Hotelzimmer ein, in dem es spukt. Noch nie hat ein Gast eine Nacht dort überlebt Regisseur Mikael Håfström (‚Entgleist‘) lässt die Spannung langsam ansteigen und wechselt geschickt zwischen subtilem Schauer und furiosen Schreckensbildern. ‚Zimmer 1408‘ ist ein surreal-kafkaesker Horrortrip, der zu den besten aller Stephen-King-Verfilmungen zählt.“ (Cinema) H, HH, KI, OL

Zusammen ist man weniger allein Frankreich 2007, R: Claude Berri, D: Audrey Tautou, Guillaume Canet

„‚Zusammen ist man weniger allein‘ singt ein Hohelied auf die Wohngemeinschaft und ihre Kraft, Menschen aus ihrer Einsamkeit zu befreien und die Grenzen zwischen den Generationen zu überwinden. In Claude Berris Verfilmung von Anna Gavaldas Romanbestseller richten sich die magersüchtige Camille, der stotternde Philibert und der übellaunige Franck in den vier Wänden, die sie sich teilen, aneinander auf. So entsteht vor den Augen des Zuschauers eine wundersame Trutzburg gegen die Kälte der Großstadt. Oft charmant, manchmal etwas gefällig, doch mit durch und durch sympathischer Verve lässt Berri nichts unversucht, den Singles dieser Welt Mut zu machen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI