Tui trennt sich von Hapag-Lloyd

TOCHTERFIRMA Der Reisekonzern verkauft nach und nach seine Anteile an der Containerreederei

Der Reisekonzern Tui hat einen ersten Schritt bei der geplanten Trennung von der Containerreederei Hapag-Lloyd getan. Er verkauft 11,33 Prozent seiner Anteile an den Mehrheitseigentümer, ein Hamburger Konsortium, und ist danach noch mit 38,4 Prozent an der Reederei beteiligt. Der Tui-Aufsichtsrat habe die Reduzierung der Beteiligung am Donnerstag in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, teilte das Unternehmen in Hannover mit.

Zugleich machten die Kontrolleure den Weg frei für den geplanten Börsengang der Reederei. Der Kaufpreis für den Anteilsverkauf liege bei 315 Millionen Euro, berichtete das Unternehmen. Die Mehrheit an der früheren Konzerntochter hatte Tui bereits vor zwei Jahren an das Hamburger Konsortium Albert Ballin verkauft. Gerade noch rechtzeitig vor der Wirtschaftskrise, die die Reederei mit dem einbrechenden Welthandel an den Rand des Ruins stürzte.

Im abgelaufenen Jahr fuhr Hapag-Lloyd dank des boomenden Frachtverkehrs einen Rekordgewinn ein. Die Beteiligung rettete den Tui-Konzern im vorigen Jahr vor roten Zahlen. Noch unklar ist, wie das Hamburger Konsortium sich in Sachen Hapag-Lloyd künftig aufstellen will. Dem Vernehmen nach wollen die Alteigentümer auch nach einem Börsengang mindestens ein Jahr lang die Mehrheit an dem Unternehmen halten. Die Stadt Hamburg hatte bereits bestätigt, dass sie sich von ihrer Beteiligung an Hapag-Lloyd nicht trennen will.  (dpa)