hamburg heute
: Drei Damen werden wild

Die „Hoo Doo Girl“ beschwören eine alte Beatles-Wirkstätte mit schierer Rock-Magie

Auch wenn diese Kapelle neu ist, kennen wir sie: Denn hinter „Hoo Doo Girl“ stecken altgediente Hamburger Musik-Bräute, von denen zu hören bisher noch stets eine Bereicherung war. Und von allen Beteiligten war derart lange nichts zu hören, dass man schon fast ein wenig bangen konnte, sogar diese Deerns hätten es sich in der bürgerlichen Schweigsamkeit bequem gemacht.

Aber nein! Die Hoo Doo Girls wissen, was sie der Welt schulden: Diese eisernen Ladies haben sich zusammengetan, um den mitwachsenden Fans den Glauben an das Gute, Wilde und Wahre zu erhalten, im Namen von Country, Polka, R&B und dem Sound der gern beseufzten Sixties. Wir kennen sie als Silky Toss, die rasante Akkordeonistin und Sängerin/Songschreiberin der „Watzloves“, Susie Reinhardt von den Deficits – ja, denen mit DM-Bob – und Peta Devlin, die schon mit „Die Braut hat ins Auge“, „Cow“ und zuletzt „Oma Hans“ gezeigt hat, was sie vor allem an Bass und Gesang auf dem Kasten hat. Mithin Legenden des Hamburger Musikwesens allesamt.

Kurz vor dem Weiterreiten ins Studio legen sie noch einen Stop im eigenen Stall ein, das ist schön und schlau. Und was wäre passender, als ein Auftritt im alten „Indra“, wo einst – wir erinnern uns, auch wenn wir weit entfernt davon sind, dabei gewesen zu sein – die Beatles in ihren Hamburger Jahren zuallererst spielten? Imke Staats

heute, 21 Uhr, Indra, Froße Freiheit 64