taz: Frau Steffens, brauchen wir einen Frauentag?

Barbara Steffens: Klar! Solange die Gleichberechtigung nicht erreicht ist, müssen wir dafür kämpfen.

taz: Im Namen Ihres Ministeriums kommen Frauen nicht mehr vor, Sie sind Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter.

Steffens: Emanzipation bedeutet, dass nicht nur Strukturen für Frauen verändert werden müssen; auch Männer müssen sich emanzipieren. Indem sie etwa bei der Pflege alter Menschen mehr von der Sorgearbeit übernehmen.

taz: Eine Frauenquote für Spitzenjobs hat Kanzlerin Merkel abgesagt. Sie versuchen, die Quote über den Bundesrat doch noch einzuführen. Ist das nicht reine Symbolik?

Steffens: Nein. Im Bund hat eine CDU-Ministerin die Quote für Aufsichtsräte gefordert. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir auch Unterstützung von den CDU-geführten Ländern bekommen.

taz: Was wünschen Sie sich persönlich?

Steffens: Von Kanzlerin Merkel wünsche ich mir ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft. Denn dort muss sich noch viel mehr ändern als im öffentlichen Dienst.

BARBARA STEFFENS, 49, EMANZIPATIONSMINISTERIN IN NORDRHEIN-WESTFALEN (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)