Ich wünsche mir eine Rückbenennung

der Dorotheenstraße. Die führt direkt zum Reichstag und soll wieder Clara-Zetkin-Straße heißen. So hieß sie, bis der dicke Kanzler kam und es ganz unerträglich fand, dass seine Abgeordneten von CDU und CSU als Postanschrift den Namen einer bekannten Kommunistin haben. Also fragte er schnell nach, wie sie vor Gründung der DDR hieß: Dorotheenstraße. Nun fände ich es aber an der Zeit, der Initiatorin des Internationalen Frauentages zum Hundertsten ihre Straße wiederzugeben. Damit mein Wunsch auch Wirklichkeit wird, fange ich schon mal an und werde mit einer Freundin am Morgen des 8. März ein kleines Clara-Zetkin-Schild anschrauben. Den Philipp Mißfelder von der CDU haben wir auch eingeladen. Weil er, in offensichtlicher Unkenntnis der Parteizugehörigkeit von Frau Zetkin, am 8. März 2010 eine große Lobrede auf sie hielt. Mal schauen, ob er kommt.

ANJA KOFBINGER, 51, FRAUENPOLITISCHE SPRECHERIN DER GRÜNEN IM BERLINER ABGEORDNETENHAUS