EDITORIAL

Ist der überhaupt noch ein Thema, dieser 8. März? Es ist doch so viel erreicht worden in den vergangenen 100 Jahren, seit es den Internationalen Frauentag gibt: Frauen dürfen wählen, studieren, regieren, sie können Unternehmen, Universitäten und Gerichte leiten, sie gewinnen Olympiaden. Sie können Kinder bekommen, wann sie wollen, Sex haben, mit wem sie wollen, sich scheiden lassen, wenn sie das wollen.

Nichtsdestotrotz debattiert die Republik gerade über Quoten, wir reden über Väter in Elternzeit, Männer in Kitas und Frauen in Männerberufen. Und wir finden es spektakulär, wenn eine Ministerin schwanger ist und männliche Spitzenpolitiker Ministerposten ablehnen, weil sie das Amt mit ihrer Familie nicht ein Einklang bringen können.

Was bleibt da noch?

Das wollte die taz wissen. Und hat zum 100. Frauentag 100 Frauen gefragt, was sie sich heute wünschen. Geantwortet haben Angela Merkel, Nina Hagen, Monika Hauser, Kristina Schröder, Sibylle Berg, Uschi Glas, Grada Kilomba, Nicole, Gloria von Thurn und Taxis, Tuba Isik-Yigit und 90 andere. Sie haben geschrieben, gemalt, gekocht, gepuzzelt, fotografiert. Auch das Titelbild der Fotografin Ute Mahler gehört dazu. Sie hat es in einem Berliner Fitnesscenter aufgenommen.

Unabhängig von diesen 100 Frauen haben wir Fotografinnen gebeten, uns Bilder zu schicken, die diese Sonderausgabe zusätzlich illustrieren. Darunter sind internationale Preisträgerinnen wie Jodi Bieber, Martina Bacigalupo, Ami Vitale und Nina Berman.

Und was wünschen wir Ihnen? Auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen.

SIMONE SCHMOLLACK, 46, TAZ-REDAKTEURIN FÜR FRAUEN- UND GESCHLECHTERPOLITIK