Komödie von Moliere zum Vergleichen
: Tartuffe

Was soll man tun, wenn das Oberhaupt der eigenen Sippe sich im religiösen Wahn einem vermeintlichen Heilsbringer verschrieben hat, der in Wirklichkeit ein habgieriger Betrüger ist – sofern das denn notwendig ein Widerspruch sein muss.

Im Hause Orgon jedenfalls hat sich Tartuffe eingenistet, der sinnmäßig darbenden, ansonsten aber wohlversorgten Bürger umgarnt und ihm schließlich sogar beinahe nicht nur das Haus, sondern auch die Tochter abzuschwatzen versteht. Die Familie Orgons erscheint machtlos. Sie erkennen zwar recht schnell, dass Tartuffe ein windiger Typ ist, aber es gelingt ihnen nicht, Orgon von seiner Verehrung des frömmelnden Tartuffe abzubringen. Erst ein königliches Machtwort rettet die Familie.

Molières „Tartuffe“ ist mit seiner Religionskritik eine der meistgespielten und zeitlosesten Komödien des Theaters. Im Norden gibt es das Stück an diesem Wochenende sogar gleich zweimal zu sehen. In Bremen in einer Inszenierung der Theatergruppe „Elf“ (Regie: Simone Zinke), in Oldenburg hat „Tartuffe“ am Freitag am Staatstheater in der Regie von Hausregisseur Marc Becker Premiere. ASL

■ Freitag, 20 Uhr, Staatstheater Oldenburg, Kleines Haus; Freitag bis Sonntag und 25.-27. März, 20 Uhr, Speicherbühne