BOULEVARD DER BESTEN: DONATA KÜNSSBERG
: Mit Eloquenz und Eleganz

Sie hat etwas Elegantes in ihrem Auftreten, ihrer Handhaltung, ihrem Gang, ihrer kritisch-skeptisch gerunzelten Stirn. Auch wenn Donata Künßberg in abgewetzten weißen Turnschuhen und selbst bemalten T-Shirts in die taz kommt, ihren Feingeist kann sie nicht verstecken.

Seit Mai verantwortet sie die Bewegungsplattform der taz. Was? Die? Muss so jemand nicht total von unten kommen, von den Roots und in einem besetzten Haus wohnen? Donata beweist das Gegenteil: wie man es schafft, mit besten Umgangsformen und eloquentestem Auftreten brennend für eine Sache zu kämpfen. Dabei hat sie das Projekt von Jörn Alexander übernommen, der seit fünf Jahren mit der Seite bewegung.taz.de Organisationen eine Plattform geboten hat, die sie auf taz.de nicht mehr gefunden haben. Wenn der „Bewegungstext“, der wöchentlich im taz.plan erscheint, mangels AutorInnen nicht geliefert wird, schreibt sie selbst. Wenn die Facebook-Community nicht so reagiert, wie sie es sich wünscht, kämpft sie mit ihrem eigenen Profil weiter. Und bewegt so auch Unbewegte. Ihre Aktionen sind immer untermalt von Farben und Formen, ist sie doch neben der Bewegungsredakteurin auch talentierte Künstlerin.

Nach etwa einem Monat im neuen Job war sie sich nicht mehr sicher, ob sie der Stelle gewachsen sei. Die Ungerechtigkeiten, auf die viele der Bewegungsorganisationen hinwiesen, seien zu schlimm, als dass sie sich täglich damit beschäftigen könne. Doch diese Verstimmung war nicht von Dauer. Wenn nicht wir, wer dann?, lautet ihr Motto. Eine wahre Bereicherung für die taz. NICOLA SCHWARZMAIER

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