„Wir gehen weiter“

Hohe Standards und der direkte Draht vom Erzeuger zum Käufer – mit diesen Kriterien will das Nature-&-More-Label aus der Siegelvielfalt herausstechen. Detaillierte Informationen zu jeder Ware stehen im Internet

taz: Viele Verbraucher blicken vor lauter Siegeln kaum noch durch. Wozu braucht es da noch das Label ihrer Stiftung?

Skoppek: Siegel gibt es zwar en masse. Aber nur wenige, die den Käufern wirklich faire und biologische Qualität garantieren. Wir verbinden beides miteinander. Das EU-Bio-Siegel etwa hat klare Kriterien. Aber die sind nicht allzu hoch gehängt. Da gehen wir weiter. Und die meisten Konsumenten sind in der Lage zu unterscheiden, was ihnen nützt – oder eben nicht. Insofern gibt Nature & More allen, die bewusst einkaufen, eine Orientierung.

Wie stellen Sie die Neutralität Ihrer Bewertung sicher?

Für Lebensmittel gibt es Qualitätsstandards, die ihren Ausdruck in den Handelsklassen finden. Darin werden unter anderem Aspekte der Produktgröße, der äußeren Beschaffenheit und des Aussehens berücksichtigt. Um dem Anspruch der Verbraucher an Lebensmittelsicherheit nachzukommen, werden alle Nature-&-More Produkte von unabhängigen Labors auf mehr als 375 mögliche Rückstände untersucht. Unsere eigenen Qualitätserwartungen gehen darüber noch hinaus. Uns geht es auch um Nährwertanalysen, Geschmacksuntersuchungen und Vitalitätsbestimmungen, die einen tieferen Einblick in die inneren Werte der Produkte geben. Auf diese Weise wollen wir dem Bedürfnis der Verbraucher nachkommen, die gut schmeckende und gesunde Lebensmittel erwarten.

Wie ist die Stiftung bei den Herstellern weltweit vertreten?

Alle Erzeuger von Rohstoffen werden – über die vorgegebenen Kriterien hinaus – auf ihre spezifischen Leistungen überprüft. Erfahrene Auditoren nehmen dabei eine Schlüsselrolle ein. Sie sind unsere „Augen“ und „Ohren“. Die Auditoren müssen mit den kulturellen und örtlichen Gegebenheiten der besuchten Einrichtung vertraut sein. Vertiefte Kenntnisse des biologischen Landbaus und Betriebserfahrungen im Bereich der Unternehmenskultur sind Voraussetzungen für den Job. Zusätzlich zu ihrer Fachausbildung erhalten unsere Auditoren noch ein spezielles Training, um die jeweiligen Besonderheiten der Erzeugerbetriebe erkennen zu können und auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen.

INTERVIEW: LARS KLAASSEN