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Weg vom Lesen am Bildschirm

PROJEKT „Urban Journalism“ will Journalismus auf die Straße holen

Vor drei Monaten haben Rabea Edel, Jens Twiehaus und Mark Heywinkel das Projekt „Urban Journalism“ gegründet, am vergangenen Freitag haben sie es zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Rund 300 Besucher waren zum Eröffnungs-Salon in Berlin gekommen – die Mehrheit Ende zwanzig, nur eine Handvoll hatten „nichts mit Medien“ zu tun.

Gleich zu Beginn wurde klargestellt, dass an diesem Abend nicht die Zukunft des Journalismus ausdiskutiert, sondern ein Magazin erlebbar gemacht werden soll. Für das Auslandsressort las der Reporter Hanno Hauenstein einen Text von ihm über den Wasserkonflikt zwischen Israel und Palästina. Auch das will Urban Journalism: der Geschichte ein Gesicht geben. „Autorenlesungen haben eine lange Tradition“, sagte Rabea Edel. „Wir wollen das Gleiche für Journalisten machen. Der Leser soll wissen, was und wer hinter einer Geschichte steckt.“

Weg vom Bildschirm, auf die Straße und zu den Menschen. Darauf gründet auch die Arbeitsweise von Lisa Altmeier und Steffi Fetz, die an dem Abend das Inlandsressort bespielten. Die Fernsehjournalistinnen nehmen sich gerade drei Monate Auszeit, um auf Reisen zu gehen und darüber zu berichten. Ihre Leser bestimmen Thema und Ort der Recherche. Im vergangenen Jahr waren Altmeier und Fetz mit diesem Konzept in Brasilien unterwegs, diesmal in Deutschland. Ihr Schwerpunkt: „Das Leben von Flüchtlingen aus den 90er Jahren“. „Crowdspondance“ nennt sich das Projekt, finanziert wird es durch Crowdfunding.

Die Veranstalter haben an dem Abend gezeigt, dass Journalismus sehr wohl „performativ, erlebbar und hautnah“ gemacht werden kann, wie Mark Heywinkel es ausdrückt. Den ersten Salon haben die drei selbst finanziert, der nächste ist im Winter geplant. SAMANTA SIEGFRIED

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