UNTERM STRICH

Der US-amerikanische Schauspieler Jon Voight geht auf der Website des Branchenblattes The Hollywood Reporter mit Javier Bardem und Penélope Cruz ins Gericht. Grund dafür ist, dass der spanische Schauspieler einen offenen Brief und später zusammen mit seiner Ehefrau Cruz und weiteren spanischen Filmschaffenden eine Facebook-Petition lancierte, in der die Filmschaffenden Israel wegen der Militärschläge gegen Gaza angriffen. Ihr Tonfall war so drastisch, sie argumentierten so einseitig für die palästinensische Sache, dass sie sich von einer differenzierten, abwägenden, die unterschiedlichen Seiten des Konflikts zur Kenntnis nehmenden Perspektive meilenweit entfernten (siehe taz vom 31. Juli).

Am Samstag publizierte Voight nun eine Erklärung, in der er Bardem, Cruz und die übrigen Unterzeichner dazu auffordert, ihre Position zu überdenken. „Es tut mir im Herzen weh, dass Leute wie Penélope Cruz und Javier Bardem weltweit zum Antisemitismus aufstacheln konnten und dass sie blind sind für den Schaden, den sie angerichtet haben.“ Im Folgenden erläutert Voight die Gründungsumstände des Staates Israel und wie oft Israel von den Nachbarländern angegriffen wurde (www.hollywoodreporter.com/news/jon-voight-pens-letter-ignorant-723007).

Interessant ist, dass sich Cruz und Bardem tatsächlich von ihren Äußerungen distanzieren. Bardem schrieb bereits am Donnerstag: „Auch wenn ich die israelische Militäroffensive kritisiere, habe ich großen Respekt für die Menschen in Israel, und ich empfinde tiefes Mitleid für ihre Verluste.“ Es sei ihm um nichts anderes als um einen Friedensappell gegangen (www.deadline.com/2014/07/penelope-cruz-gaza-genocide/).