Schutzhäftling 333

Richard Rudolph verbrachte als Zeuge Jehovas Jahre hinter Stacheldraht. Er erinnert sich im Kölner EL-DE-Haus

Richard Rudolph ist 95 Jahre alt und hat genau vor einem Jahr wieder geheiratet. Er ist voller Lebensmut – das ist keine Selbstverständlichkeit, denn er ist mehr als einmal dem Tode entronnen. Mit 19 wurde er Zeuge Jehovas und verbrachte deshalb Jahre hinter Gefängnismauern. Diese Zeit hat er ebenso überstanden wie die Gräuel mehrerer Konzentrationslager.

Trotz seines hohen Alters reist er heute noch regelmäßig nach Japan, um dort als Zeitzeuge zu berichten. In Köln begleitet sein Vortrag die Sonderausstellung „Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime“. Er erinnert sich noch an Details aus dem Gefängnis Breslau-Kletschgau, aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Neuengamme, Watenstett-Salzgitter. Die Zeit habe sich unauslöschlich in sein Gedächtnis gebrannt. „Gerade dass junge Menschen zuhören ist wichtig“, sagt Rudolph. Er habe die Hoffnung, dass die grauenhaften Zustände sich niemals wiederholen. PEL

16:00 Uhr, EL-DE-Haus, KölnEintritt frei