Kritik an Israel

Die UNO verurteilt Beschuss von Beit Hanun

SDEROT/GAZA afp/dpa ■ Eine deutliche Mehrheit des UN-Menschenrechtsrates hat Israel wegen seines Raketenangriffs am Mittwoch vergangener Woche auf Beit Hanun im Norden des Gaza-Streifens verurteilt. Hintergrund der Resoulution, die Israel der schweren Verletzungen von Menschenrechten bezichtigt, war ein Artillerieangriff auf die Stadt Beit Hanun im Gaza-Streifen, bei dem 18 Palästinenser getötet worden waren, darunter mehrer Kinder.

Eine von insgesamt sechs auf die südisraelische Stadt Sderot abgefeuerten Raketen tötete gestern eine 57-Jährige Frau. Sie sei Mutter von zwei Kindern, sagte die israelische Polizei. Israels Verteidigungsminister Amir Peretz sagte, die Angreifer müssten einen „hohen Preis“ zahlen. Sicherheitsminister Avi Dichter plädierte für eine Ausweitung der Militäroffensive im Gaza-Streifen.

Der Islamische Dschihad und die Issedin-al-Kassam-Brigaden der Hamas bekannten sich in getrennten Erklärungen zu dem Beschuss. Ein Vertreter der Al-Kuds-Brigaden des Islamischen Dschihads sagte in Gaza, der Beschuss sei „unsere Antwort auf die Massaker der Besatzung und die Ereignisse in Beit Hanun“.

Im Europaparlament haben Vertreter aller maßgeblichen Fraktionen ungewöhnlich scharfe Kritik am israelischen Vorgehen gegen die palästinensischen Zivilisten im Gaza-Streifen geübt. Die finnische Europaministerin Paula Lehtomäki äußerte sich im Namen des amtierenden EU-Vorsitzes „sehr besorgt über die verzweifelte Lage“ der Palästinenser. Die Gewaltanwendung helfe nicht weiter, sie habe vielmehr die Gräben zwischen beiden Lagern nur vertieft.

Auch die Vizepräsidentin der Kommission, Margot Wallström, beklagte die „hoffnungslose Situation der Palästinenser“. Der Vorsitzende der Fraktion der Europäischen Volkspartei, Hans-Gert Pöttering (CDU), forderte eine Abkehr von der Politik des „Auge um Auge, Zahn und Zahn“.