„Durch den Hafen tuckern“

Die Band Hafennacht e.V. auf der Barkasse MS Hedi

■ 46, singt bei der dreiköpfigen Gruppe Hafennacht e. V. maritimes Liedgut. Ansonsten arbeitet die zweifache Mutter als Medienpädagogin.

taz: Frau Wittich, Sie sind Sängerin der Gruppe Hafennacht: Spielen Ihre Shantys in maritimen Kaschemmen?

Uschi Wittich: Überhaupt nicht. Wie soll das auch gehen? Ich singe doch alleine. In Shanty-Chören singen traditionell nur Männer. Unsere Themen sind aber auch die See, Sehnsüchte und Seefahrer. Wir spielen also maritimen Chanson.

Das Seemannsleben! Wäre das was für Sie?

Nicht wirklich. Wobei ich es natürlich klasse fände, viele verschiedene Länder zu sehen: Ein Gefühl von Weltoffenheit, und dass alles in Bewegung ist. Man stellt sich das Seeleben aber bestimmt viel zu romantisch vor.

Werden Sie nicht auf der Barkasse seekrank?

Doch. Aber ich hoffe, dass die „Hedi“ nur so ein wenig durch den Hafen tuckert. Das kann ich gut ab. Ist ja auch kein großer Segler, der quer von Achtern hoch und runter wippt. Harter Wellenschlag wäre nicht gut.

„Leeder op Plattdüütsch“ – wär das was fürs nächste Album?

Nein. „Plattdüütsch“ ist schön, ich mag es auch gerne hören, kann es aber nicht wirklich. Wir bauen immer mal einen Spruch in unsere Texte ein. Ein ganzes Album auf Platt wird es mit der Besetzung aber nicht geben.

Beruht „Sechs Whiskey und vier Köhm“ auf Erfahrung?

Klar, hat man das auch schon mal gemacht. Das Lied selber ist gecovert und schon sehr alt. Lustig daran ist, dass es von einer Nonne gesungen wurde.INTERVIEW: GUNNAR MATZEN

19 Uhr, Barkasse MS Hedi, Landungsbrücken 10