„Keine Gleichberechtigung“

Multimedia-Projekt über Hochzeitskulturen

■ 41, ist Kulturmanagerin und koordiniert seit sechs Jahren das Internationale Frauenfestival in Hamburg. Auch ist sie als Frauenrechtlerin aktiv.

taz: Frau Vassighi, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Hochzeitskulturen zu vergleichen?

Behnaz Vassighi: Unser Ziel war es, Vorurteile abzubauen. Wir haben bei unseren Stammtischen als Frauengruppe gemerkt, dass wir, obwohl wir meinen, uns ziemlich gut zu kennen, in kultureller Hinsicht kaum etwas von der Person neben uns wissen.

Wer sind denn „wir“?

Das Projekt ist von Künstlern entworfen, ist es unpolitisch und nicht wertend. Es sollen die Augen für andere Kulturen geöffnet werden. In den Mittelpunkt haben wir die Länder Iran, Benin und Japan gestellt.

Welche Unterschiede sind Ihnen am meisten aufgefallen?

Der Umgang der Frau mit ihrer Sexualität ist sehr unterschiedlich. Die asiatischen Länder sind da eher zurückhaltend.

Und wie unterschiedlich feiern die drei erwähnten Länder?

Wenn man überlegt wie unterschiedlich die Kulturen allein in Europa sind, erhält man einen Vorgeschmack darauf, wie kontrastreich diese Länder feiern.

Bei Ehe- und Hochzeitsritualen denkt man auch an die Unterdrückung der Frau. Ist das auch ein Thema?

Das gehört leider immer noch dazu. Die Vielfalt der Hochzeitsrituale ist eine Sache, aber die Unterdrückung der Frau kann nicht toleriert werden. Trotz Weltfrauentag haben wir noch keine Gleichberechtigung erreicht. Nicht nur was die Hochzeit und die Ehe betrifft.

INTERVIEW: LEA BAUMEYER

„Blick hinter den Schleier“: 20 Uhr, Kulturladen St. Georg, Alexanderstraße 16