In Tokio bleiben oder nicht?

ATOMGEFAHR Lage in Fukushima wird immer bedrohlicher – auch für die Menschen in Japans Hauptstadt. Schriftstellerin Akira Kuroda und taz-Reporter Georg Blume über schwierige Entscheidungen

TOKIO/BERLIN taz/dpa | Die vom japanischen Atomkraftwerk Fukushima abgegebene Strahlung ist gestern weiter angestiegen. Um die Reaktoren zu kühlen, warf das Militär Wasser aus Hubschraubern ab – sofern sie nicht wegen der hohen Strahlendosis abdrehen mussten. In den Becken mit hochradioaktiven Brennelementen verdampfte das nötige Wasser weiter. Elf Wasserwerfer sollen aus 50 Meter Entfernung Wasser in die Becken sprühen. Näher kommen die Rettungskräfte anscheinend wegen der Strahlung nicht mehr heran. Spätestens Samstag entscheide sich, ob die Brennelemente noch gekühlt werden können, sagte der Präsident der deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz. „Falls nicht, kommt es zur Katastrophe.“ Der Wind bläst zum Glück noch von Westen auf den Pazifik hinaus. Dies soll bis zum Wochenende so bleiben. Die Radioaktivität kommt deshalb bisher nur zu einem geringen Teil im 250 Kilometer südlich gelegenen Tokio an. Viele Ausländer verlassen trotzdem die Stadt oder gar das Land. Ticketpreise sind auf bis zu 3.000 Dollar gestiegen. In der taz beschreibt Korrespondent Georg Blume seine Erfahrungen und Überlegungen vor der Abreise. Die japanische Schriftstellerin Akira Kuroda erklärt, warum sie noch geblieben ist.

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