Mehr Markthändler

Marheineke-Markthalle wird 2007 renoviert. Händler ziehen in Containerdorf. Anwohner kritisieren Umbauplan

Die Renovierung der Kreuzberger Marheineke-Markthalle steht kurz bevor. Andreas Foidl, Geschäftsführer des Markthallen-Betreibers Berliner Großmarkt GmbH (BGM), stellte gestern den Zeitplan vor und erklärte, wie die neue Halle künftig aussehen soll.

Anfang Januar schließt die Halle. Die Geschäfte ziehen dem Plan zufolge in ein Containerdorf auf dem Marheinekeplatz um. Nach zehn Monaten Renovierung solle die Halle mit mehr Ständen wieder eröffnen.

Im Frühjahr war Foidl mit seinem ersten Renovierungsplan auf Widerstand gestoßen. Die Initiatoren des Protestes – der Mieterrat Chamissoplatz und andere Kritiker – mussten gestern draußen bleiben. Drinnen erklärte Foidl: „Für den Kunden werden vor allem die neue verglaste Südfront zur Bergmannstraße und der neue zentrale Platz in der Halle sichtbar sein.“ Die BGM erhofft sich dadurch mehr Kundschaft aus anderen Bezirken. Im Gebäude werde zudem ein zweites Geschoss hochgezogen. Das bisherige Durcheinander der Stände wolle man ordnen.

Der Mieterrat Chamissoplatz kritisiert die Neuordnung und die Umbauten als „nicht kundenfreundlich“. Auch sollten die neuen Mieter der Halle sich „investitionsbereit“ zeigen. Für viele Händler bedeute dies, so der Mieterrat, Schulden aufzunehmen – ansonsten würden sie nicht übernommen. Händlersprecherin Angela Spreu hofft auf eine attraktivere Markthalle: „Wir können nicht nur vom Kommunizieren leben. Wenn alle Anwohner bei uns einkaufen würden, bräuchten wir nicht umzubauen.“ SEBASTIAN KRETZ