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unterm strich

Anspruch und Realität, das ist immer so eine Sache. Das zum Unesco-Welterbe gehörende Bauhaus in Dessau ist in die Kritik geraten. Im Zuge eines von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Evaluierungsverfahren der „kulturellen Leuchttürme“, das seit 2001 läuft, wurde die Arbeit des Kollegs „unzureichend und provinziell“. Die Einrichtung, hieß es im „Blaubuch 2006“, werde den Ansprüchen an einen historischen und weltweit bekannten Ort nicht gerecht. Wie zu erwarten, hat der Direktor des Bauhaus Kollegs diese Einschätzung als „absolut falsch“ zurückgewiesen.

Offenbar frei von Sorgen Qualitätsprüfungen Stand halten zu müssen, hat die Regensburger Universität angekündigt, eine Professur für die Erforschung des wissenschaftlichen Werks von Papst Benedikt XVI. einzurichten. Für die Bayern heißt das: Eine Gesamtausgabe der Schriften von Joseph Ratzinger vorzubereiten. Ratzinger war von 1969 bis 1977 Professor in Regensburg und wird bis heute von der Hochschule als Honorarprofessor geführt. Einen Eindruck vom wissenschaftlichen Mehrwert der Ratzinger-Denke ließ sich übrigens im vergangenen September gewinnen, als der Papst an der Hochschule seine umstrittene „Vorlesung“ über das Verhältnis von Glaube und Vernunft und Religion und Gewalt vortrug – und mit ihr weltweit Muslime beleidigte.

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