Die umstrittene Regierung in Bagdad

■ Die Wahlen: Am 30. April 2014 haben die Iraker ein neues Parlament gewählt – das erste seit dem Abzug der US-Truppen Ende 2011. Bei den vorherigen Wahlen dauerte es ein ganzes Jahr, bis eine neue Regierung gebildet wurde. Diesmal stehen immerhin schon der Parlamentspräsident und der Staatspräsident fest.

■ Der Regierungschef: Doch Hauptstreitpunkt ist, ob der amtierende Ministerpräsident Nuri al-Maliki zum dritten Mal Regierungschef wird. Namentlich die USA fordern eine Regierung der nationalen Einheit ohne den 64-jährigen Schiiten.

■ Die Bevorzugung der Schiiten: Im Wahlkampf setzte Maliki fast ausschließlich auf seine Glaubensbrüder und ihre Angst vor sunnitischem Terror. Als Regierungschef zog er immer mehr Macht an sich, ging mit Haftbefehlen gegen prominente Sunniten vor und setzte zunehmend auf schiitische Milizionäre. So trug er dazu bei, dass sich weite Teile der Sunniten gegen ihn und sein Regime stellten. (iro, b.s.)