KEIN PLATZ FÜR ATOMMÜLL

Am 22. 2. 1977 nennt der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) Gorleben als Standort eines Nuklearen Entsorgungszentrums. Geplant werden eine Wiederaufarbeitungsanlage, ein Zwischen- und ein Endlager für hochradioaktive Hinterlassenschaften. Am selben Abend kommt es in Gorleben zur ersten Demo. Geblieben von den damaligen Plänen sind zwei oberirdische Hallen: Das Fasslager, in dem seit 1984 schwach- und mittelaktiver Strahlenmüll gestapelt wird, und die Castor-Halle, das Zwischenlager für hochradioaktiven Atommüll. In ihr sind bislang 80 Castorbehälter abgestellt, die 40 Jahre dicht halten sollen. Gegenüber bohrt der Bund seit 1986 Schächte und Stollen in den Salzstock. Das Erkundungsbergwerk soll prüfen, ob dort radioaktive Abfälle sicher gelagert werden könnten. Die BI Lüchow-Dannenberg bestreitet das. Die CDU drängt darauf, Gorleben zum Endlager zu machen, die SPD will Alternativstandorte prüfen. Der Koalitionsausschuss soll noch diesen Monat beraten.  SIM