das wichtigste
: Attentäter ungebremst

Trotz der Sicherheitsoffensive im Irak werden erneut mehr als 80 Menschen bei Anschlägen getötet

BAGDAD afp/ap ■ Neue Anschläge mit mehr als 80 Todesopfern haben am Wochenende den Irak erschüttert und die vor zehn Tagen begonnene Sicherheitsoffensive geschwächt. Mindestens 30 Menschen wurden bei einem Selbstmordanschlag vor einer Wirtschaftsfakultät in Bagdad getötet, 42 wurden verletzt. Zuvor starben bei einem Autobombenanschlag in der Nähe der iranischen Botschaft zwei Menschen, acht wurden verletzt. Beim Einschlag von zwei „Katjuscha“-Raketen in einem schiitischen Viertel Bagdads kamen gestern zehn Menschen ums Leben. In der westirakischen Stadt Habbanija starben am Samstag 40 Menschen, als ein Selbstmordattentäter seinen Lkw vor einer sunnitischen Moschee in die Luft sprengte.

Zuvor hatte Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki eine positive Bilanz der Sicherheitsoffensive von US- und irakischen Kräften gezogen: „Es gibt keine sicheren Zufluchtsorte für Rechtsbrecher“, lobte al-Maliki. Seit Beginn der Operation am 14. Februar seien 426 militante Personen gefangen genommen worden.

Ein Sprecher der US-Armee dementierte indessen einen US-Luftangriff auf mutmaßliche Rebellenstellungen vom Samstag. Die US-Armee habe nach einem Angriff von Aufständischen mit schwerer Artillerie zurückgefeuert. Ein irakischer Armeeoffizier, der mit der Umsetzung des Sicherheitsplans in Bagdad betraut ist, hatte zuvor von Bombardements auf „terroristische Ziele“ gesprochen. Gegen 22 Uhr hatten rund 30 heftige Explosionen den Südosten der Hauptstadt erschüttert. Aus dem Innenministerium hieß es, die Angriffe richteten sich gegen Rebellenstellungen im Viertel Boaitha.