120 Milliarden Euro gespart

BUNDESHAUSHALT Niedrige Zinsen sanieren die deutsche Staatskasse

BERLIN dpa/taz | Der deutsche Staat ist sehr beliebt bei den internationalen Anlegern: Sie überschütten ihn mit Geld, sodass der Finanzminister kaum noch Zinsen zahlen muss und sich fast umsonst verschulden kann. Die Bundesbank hat jetzt ermittelt, wie hoch rein rechnerisch die Zinsersparnisse im Bundeshaushalt sind: Seit 2007 belaufen sie sich auf insgesamt 120 Milliarden Euro. Und weitere Ersparnisse sind abzusehen.

Für ihre Berechnungen legte die Bundesbank den Durchschnittszins zugrunde, der 2007 für die deutschen Staatsschulden gezahlt werden musste. Über alle Laufzeiten hinweg betrug er damals gemittelt 4,3 Prozent. 2012 war diese Belastung auf etwa 3 Prozent gesunken, 2013 waren es nur noch 2,6 Prozent. Dahinter verbirgt sich der Effekt, dass hochzinsige Staatsanleihen aus früheren Jahren sukzessive auslaufen und durch neue Papiere mit deutlich niedrigeren Zinsen ersetzt werden. Wer heute eine 10-jährige Bundesanleihe kauft, erhält nur noch eine Rendite von 1,05 Prozent.

Die Bundesbank hat die Zinsersparnis für die einzelnen Jahre genau aufgeschlüsselt: zwei Milliarden waren es 2008, gut zehn Milliarden 2009, 19 Milliarden 2010, 24 Milliarden 2011, 28 Milliarden 2012 und 37 Milliarden 2013. UH

Meinung + Diskussion SEITE 12