Leben mit dem Restrisiko

Die Gemeinde Neckarwestheim ist seit Jahren auf den Worstcase vorbereitet: Obwohl es in dem 3.500-Einwohner-Ort südlich von Heilbronn nicht an Parkplätzen fehlt, hat das Rathausgebäude aus den achtziger Jahren eine Tiefgarage – die als Bunker dienen kann, sollte es im Atomkraftwerk am Ortsrand zum GAU kommen. Nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch das Hotel am Marktplatz hat einen Tiefgaragenzugang mit Druckschleuse. Die Wirtin hat ihn den Gästen zuliebe mit Vorhang und Blumengirlanden geschmückt. Sie hat Angst, dass Kundschaft ausbleibt, wenn Block I des Atomkraftwerks am Neckarufer für immer dichtgemacht wird Fotos: Yvonne Seidel