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: Mit Orhan Pamuk feiern

Als Autor, der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt neue Sinnbilder für Streit und Verflechtung der Kulturen gefunden hat, wurde Orhan Pamuk von der Schwedischen Akademie geehrt. Der Grund für die Verleihung des diesjährigen Nobelpreises an den türkischen Schriftsteller waren also nicht seine politischen Statements, nicht seine negativen Äußerungen über die Kurdenpolitik seines Landes, die ihm sogar ein Gerichtsverfahren in Istanbul eingebracht haben. Dennoch meinen Pamuk-Gegner, dieser habe mit seinen Äußerungen schon immer auf den Nobelpreis geschielt.

Wie auch immer. Die meisten türkischstämmigen Berliner zumindest freut es, dass Orhan Pamuk den Literaturnobelpreis bekommen hat – auch die, die sich an seinen politischen Ansichten stoßen. Deshalb passt es doppelt gut, dass am Sonntag, wenn Orhan Pamuk den Preis in Stockholm entgegennimmt, in Kreuzberg, im Lido, eine Lesung zu seinen Ehren stattfindet. AutorInnen wie Zehra Çirak, Ulrich Peltzer, Jürgen Ebertowski, die SchauspielerInnen Birol Ünel, Jale Arikan und Tayfun Bademsoy und der Grünen-Abgordnete Özcan Mutlu lesen aus den Werken Orhan Pamuks. Musik gibt es auch – von Radio-Multikulti-DJs.

Lesung zu Ehren Orhan Pamuks: 10. Dezember, 16 Uhr, Lido, Cuvrystr. 7, Eintritt frei