Neu im Kino

Gerade war die Oberfläche des Sees noch ruhig, eine dunkle, nur leicht gekräuselte Fläche, da beginnt Wasser aus einer Turbine zu schießen, ein mächtiger, druckvoller Strom, pure, weiße Kraft. Mit diesen beiden Bildern beginnt „Night Moves“, der jüngste Film der US-amerikanischen Regisseurin Kelly Reichardt. Nach dem Schnitt ist die Kamera hoch auf dem Staudamm, wo Josh (Jesse Eisenberg) und Dena (Dakota Fanning) am schmalen Geländer lehnen und in die Tiefe blicken. Josh und Dena haben einen Plan. Gemeinsam mit Harmon (Peter Sarsgaard) wollen sie den Staudamm, der in ihren Augen ein Symbol verfehlter, die Umwelt zerstörender Energiegewinnung darstellt, in die Luft sprengen. Damit wollen Sie ein Zeichen setzen und die Leute dazu bringen, darüber nachzudenken, woher der Strom kommt. Reichardt folgt den dreien, während sie das Attentat vorbereiten, ein Boot kaufen, Ammoniumnitrat besorgen, um Sprengstoff zu gewinnen, und von einem abgelegenen Campingplatz aus das mit Sprengstoff gefüllte Boot zu Wasser lassen. Und Reichardt begleitet den Selbstzerfleischungsprozess, der einsetzt, kaum ist das Geräusch der Detonation verhallt. CN