„Einfach mal Platt schnacken“

SOZIALES Der Verein „Ambulante Versorgungsbrücken“ feiert fünfjähriges Bestehen

■ 66, ist Vorsitzende und Geschäftsführerin des Vereins „Ambulante Versorgungsbrücken“ und telefoniert per „Wohlfühltelefon“ auch selbst mit älteren Menschen.

taz: Frau Rütten, was leistet Ihr Verein?

Elsbeth Rütten: Wir beraten Menschen insbesondere der Generation ab 50, in ganz verschiedenen Lebenslagen. Zum Beispiel haben wir einen Leitfaden entwickelt, der sie auf einen Krankenhausaufenthalt und vor allem auf die oft schwierige Zeit danach vorbereitet.

Aber meist kommt eine Krankheit ja überraschend ...

Deshalb können sich Menschen bei uns frühzeitig informieren. Auch eine schwangere Frau hat ja ihr Krankenhausköfferchen schon gepackt – und ältere Menschen sind ebenfalls dazu in der Lage. Der Verein berät dazu.

Und was kann man sich unter Ihrem „Wohlfühltelefon“ vorstellen?

Da sprechen unsere geschulten, ehrenamtlichen Mitarbeiter mit den Menschen über Themen, die von anstehenden Arztbesuchen bis zu Semino Rossi reichen können. Man muss nicht erst krank werden, damit wir helfen. Denn einige Anrufer möchten einfach mal wieder Platt schnacken oder ihre Lebenserinnerungen teilen. Wir gehen mit sehr viel Wertschätzung und Distanz vor.

Was kostet das?

Das kostet einmalig 15 Euro Bearbeitungsgebühr, dann 45 Euro pro Vierteljahr, in dem wir wöchentlich anrufen. Bei drei Anrufen in der Woche sind es 70 Euro.

Was genau findet heute bei Ihnen statt?

Wir feiern heute unser fünfjähriges Bestehen. Deshalb laden wir ein, mit uns ungezwungen einen Kaffee zu trinken und unsere WohlfühlanruferInnen mal persönlich kennenzulernen. Außerdem kann man den Literaturexpress kennenlernen oder eine Rikschafahrt mit ihm durch Bremen buchen, wo Manfred Boermann unterwegs aus Werken wie Kästners „Hausapotheke“ vorliest.  Interview: WIEBKE SCHUMACHER

Tag der offenen Tür: 10 Uhr, Humboldtstraße 126