Optimistisch schrumpfen

KONJUNKTUREINBRUCH Bundesbank hat keine Panik, Gewerkschaftsökonomen warnen vor Rezession

FRANKFURT/MAIN dpa/rtr/taz | Trotz des aktuellen Rückgangs beim Wirtschaftswachstum ist die Bundesbank weiter guter Laune. Das zweite Quartal 2014 mit einer Schrumpfung des BIP um 0,2 Prozent werten die Währungshüter als Ausrutscher. Der Ausblick habe sich „eingetrübt“, die Grundtendenz bleibe aber positiv, schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht von Montag.

Zwar belaste die Ukraine-Krise die Geschäftsaussichten, doch diese Stimmungseintrübung geschehe „von einem hohen Niveau aus“. Nach wie vor sei die Binnennachfrage „grundsätzlich aufwärtsgerichtet“, die Aussichten der Bauindustrie seien günstig. Außerdem bleibe die „Konsumlaune der privaten Haushalte von den erhöhten Konjunkturrisiken bislang unbeeindruckt“. Nicht ganz so optimistisch gab sich das gewerkschaftsnahe „Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung“. Nach seinen Forschungen ist die Gefahr einer Rezession drastisch gestiegen, die Wahrscheinlichkeit liege nach 7,5 Prozent im Juli jetzt bei 25 Prozent. Kritisch werde es ab 30 Prozent. „Der Sprung mahnt zur Wachsamkeit“, hieß es.