Hamburger SPD
: Letzte Rettung Voscherau

Hamburgs SPD-Obere werden wohl oder übel Henning Voscherau bitten müssen, bei der nächsten Bürgerschaftswahl in die Bresche zu springen: Er ist der einzige Kandidat, mit dem die SPD eine Chance hätte, bei der Wahl ein gutes Ergebnis zu erzielen. Und Voscherau ist alt genug, dass seine Niederlage zu verschmerzen wäre.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Voscherau war schon einmal Bürgermeister und ist als Notar etabliert. Er braucht niemandem mehr etwas zu beweisen. Wenn ihn der eigene Tatendrang bei einem neuen Anlauf scheitern lassen sollte, dürfte das für ihn zu verschmerzen sein: No risk, no fun.

Zum Spaß dürfte für ihn auch gehören, gebeten zu werden, nachdem er zunächst verschmäht wurde: Er kann seine Bedingungen diktieren, ist aber auch unter Zugzwang – nachdem er sich mehrfach für eine neue Kandidatur ins Gespräch gebracht hat, gälte er bei einer Absage, vollends als Zauderer.

Seine Partei hätte auch und gerade im Falle seines Scheiterns Zeit, einen neuen Spitzenkandidaten aufzubauen. Sollte Voscherau gewinnen, müsste sie allerdings auf Weitblick ihres neuen Zampanos hoffen.

Trotzdem bleibt der SPD nur diese Möglichkeit: So viel Nachwuchs, dass sie ihn in ein Rennen schicken könnte, das er mangels Bekanntheit verlieren müsste, hat sie nicht.

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