Helfer für die Minderheit

PROJEKT Bildungsberater der Sinti und Roma unterstützen Kinder in Schulen und Kitas

Kinder und Jugendliche der Sinti und Roma werden in Schleswig-Holstein künftig von Bildungsberatern in Kindertagesstätten und Schulen unterstützt. Zehn Angehörige der Minderheit haben sich in einer Bildungsmaßnahme entsprechend ausbilden lassen. Die acht Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 25 und 30 Jahren starten ihre neue Tätigkeit mit Schulbeginn ab Montag zunächst in Kiel, Heide und Neumünster, kündigte Bildungsstaatssekretär Dirk Loßack am Mittwoch in Kiel an.

Ziel der Bildungsmaßnahme ist es, dass möglichst viele Kinder der Sinti und Roma Schulabschlüsse machen, um später erfolgreich ins Berufsleben einsteigen zu können. Das Land stellt für die Maßnahme jährlich 200.000 Euro zur Verfügung. Bis 2018 soll sie zunächst laufen, sagte Fachreferentin Martina Fey. Die Ausbildung der acht Frauen und zwei Männer wurde vor zwei Jahren gestartet. 22 Stunden pro Woche hat jeder Bildungsberater zur Verfügung. Ein ähnliches Projekt gibt es in Hamburg.

Die Bildungsberater sollen dafür sorgen, dass die Kinder der Minderheit regelmäßig zur Schule gehen. Bei Konflikten sollen sie beraten und vermitteln sowie für Verständnis für die Kultur der Sinti und Roma bei Eltern und Lehrern sorgen. Auch Nachhilfeunterricht kann den Kindern gegeben werden. Loßack verwies auf das Familienverständnis der Minderheit, das von großem Zusammenhalt und starker Solidarität geprägt ist. Wenn beispielsweise ein Familienmitglied erkrankt ist, wollen alle bei ihm sein und die Kinder bleiben der Schule fern.

Nach den Worten des Landesvorsitzenden der Deutschen Sinti und Roma, Matthäus Weiß, gehören zu den Aufgaben der Bildungsberater auch Behördenbesuche. Er hoffe, dass künftig Konflikte besser gelöst werden könnten.  (epd)