Terror per Mordvideo

IRAK Ein Video, das die IS-Miliz im Internet verbreitet, soll die Ermordung eines US-Journalisten zeigen

BAGDAD/WASHINGTON | Rache für die US-amerikanischen Luftschläge im Irak soll es gewesen sein: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat am Dienstag im Internet ein Video veröffentlicht, in dem angeblich die Enthauptung des US-Fotojournalisten James Foley zu sehen ist.

Foley war vor knapp zwei Jahren in Syrien verschwunden. Seitdem fehlte von ihm jede Spur. Der 40-Jährige berichtete unter anderem für die Nachrichtenagentur AFP und die US-Nachrichtenseite GlobalPost.

Das Weiße Haus erklärte, das Video werde überprüft. „Sollte es echt sein, sind wir entsetzt über den brutalen Mord an einem unschuldigen amerikanischen Journalisten“, so eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates. Alle Kennzeichen der Terrorbotschaft wirkten „authentisch“, sagte der britische Außenminister Philip Hammond am Mittwoch und stufte das Video als echt ein. Britische Geheimdienste fahnden nun nach der Identität des Täters, der mit britischem Akzent gesprochen haben soll.

Sollte Washington seine Luftschläge nicht einstellen, würden weitere Reporter sterben, drohten die Extremisten. Am Ende des Videos wird eine weitere Person gezeigt, die als „amerikanischer Bürger“ vorgestellt wird und bei der es sich um den US-Journalisten Steven Sotloff handelt. Sotloff verschwand im August 2013, ebenfalls in Syrien. Die US-Luftwaffe setzte ihre Angriffe auf die Terrormiliz fort.

Online und offline ist am Mittwoch vielerorts über den Umgang mit dem Video von der brutalen Ermordung eines Menschen debattiert worden. Der Deutsche Presserat hat die Medien zu einem respektvollen Umgang mit Bildern von der mutmaßlichen Ermordung von Foley aufgerufen. Sie sollten sich nicht als Propagandainstrument der Terroristen missbrauchen lassen, sagte Presseratsgeschäftsführer Lutz Tillmanns am Mittwoch in Berlin. DPA, AFP